Interview mit Justin Jesso

Als Geschenk für das exklusive Galadinner von Tommy Hilfiger kam Justin ans Zurich Film Festival und brachte, das doch eher gesetztere Publikum bei der Award Verleihung im Opernhaus dazu aufzustehen und mitzutanzen. Das werde ich nie vergessen! Gerade hat Justin seine neue Single «If You Meant To Come Back» veröffentlicht. Eine wunderschöne Ballade, die unter die Haut geht. Doch wie kam der amerikanische Sänger und Songwriter mit seiner klaren Stimme zur Musik?

Bild von Justin Jesso

Als ich Justin beim Gehen von der Award Party um 2.30 Uhr per Zufall im Foyer sah, musste ich ihn für ein Interview anfragen. Er war super nett und hat sofort eingewilligt. Ich bin immer noch von seiner bodenständigen und angenehmen Art begeistert, wie er da in mitten der Leute stand.

Wann hast du realisiert, dass du ein Talent hast und wie hat es sich entwickelt?
Zum ersten Mal stand ich mit fünf auf der Bühne. Es war die Talentshow meiner Grossmutter in ihrem Gemeinschaftszentrum. Ich betrat die Bühne und wusste, dass ich das für den Rest meines Lebens machen wollte.

Wie war deine Reise, die dich zu dem gemacht hat, der du heute bist? Hattest du viel Unterstützung, glaubten die Menschen an dich oder war es eher schwierig?
Unterschiedlich. Meine Eltern glaubten immer an mich, obwohl es sicher Zeiten gab, in denen mein Vater sich gewünscht hätte, ich würde einen beständigeren Beruf ausüben.

Was gibt dir die Kraft weiterzumachen und was motiviert dich, in schwierigen Zeiten?
Ich denke einfach, ich habe immer gewusst, dass ich diesen Beruf liebe und ihn nie aufgeben würde.

Bild von Justin Jesso

Wie kam es zu deinem Künstlernamen Jesso?
Es ist der Spitzname meines Grossvaters. Er war ein Bandleader in den 20igern, der für Al Capone in Chicago Klavier spielte.

So cool, dann liegt Musik bei euch in der Familie! Du spielst ja auch Klavier und Gitarre. Was bedeutet es dir auf der Bühne zu stehen?
Ich liebe es, dabei fühle ich mich am lebendigsten.

Was fühlst du, wenn das Publikum deine Lieder mitsingt?
Das ist das beste. 😊

Mit wem würdest du am liebsten einmal auf der Bühne stehen?
Ganz klar Bruno Mars.

Für wen würdest du ein Lied schreiben, dem du noch keins gewidmet hast?
Hmm, ich habe schon für viele wichtige Menschen in meinem Leben ein Lied geschrieben. Mehrere Lieder habe ich meinen Eltern gewidmet. Vielleicht eines für meine Mutter.

Wie ist es ein Lied zu schreiben, dass jemand anders singt?
Es ist ein komisches Gefühl. Erfreulich, wenn das Lied erfolgreich ist, aber es fühlt sich auch ein bisschen an, wie ein Kind wegzugeben.

Hast du schon erlebt, dass ein Lied von dir komplett anders interpretiert wurde und du es nicht mehr mochtest oder das Gegenteil, es dich total überrascht hat?
Hmm, nicht direkt. Obwohl bei «Vente Paca» wusste ich nicht, dass es ein spanischer Hit würde von Ricky Martin und Maluma. Ich habe das Lied auf Englisch geschrieben!

Würdest du Lieder singen, die du nicht selbst geschrieben hast oder ist es dir sehr wichtig nur deine eigenen Lieder zu singen?
Wenn ich etwas hören würde, dass toll ist und ich merke, dass ich dieses Lied singen muss, dann werde ich es. Aber ich liebe es sehr meine eigenen Lieder zu singen. Es wäre eine grosse Ausnahme, das Lied von jemand anderem zu singen. Aber ich bin offen für das richtige Lied. Ich glaube, wenn ich es höre, dann weiss ich es. Aber ich werde immer zuerst versuchen es zuerst zu schreiben.

Bild von Justin Jesso

Welchen Rat gibst du jemandem, der auch Sänger oder Songwriter werden möchte?
Ich habe zwei Ratschläge. Erstens; arbeite mit Menschen, die du kennst und kreiere tolle Musik. Die beste Musik, die ich mache, ist mit Freunden. Zweitens; mache ein Praktikum in der Branche, so kannst du Kontakte knüpfen.

Wie stellst du sicher, dass du dich selbst bleibst, trotz deines Ruhms und Erfolgs?
Ich habe sehr viel Glück, dass ich grossartige Unterstützung habe, die mich auf dem Boden hält. 

Bilder: Marta Literska, Ashley Wendt
Video: Daphne Chaimovitz

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