Filmkritik «Animal»

Man kämpft zwischen Fassungslosigkeit, Traurigkeit und einer unglaublichen Wut, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Wir sind im sechsten Massenaussterben angelangt und die Weltbevölkerung fühlt sich immer noch nicht dazu verpflichtet, endlich zu handeln!

Bewertung: 5 von 5.

Kinostart: 4. August

Bild aus dem Film «Animal»

Fazit «Animal»

Die beiden 16-jährigen Teenager Bella Lack und Vipulan Puvaneswaran machen sich mit dem Regisseur Cyril Dion auf die Reise und besuchen verschiedene Orte die von der Klimakatastrophe betroffen sind oder treffen Menschen, die schon dagegen handeln.

Bild aus dem Film «Animal»

Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen einfach hinnehmen, dass Sachen so gemacht werden müssen. So leben in Frankreich Kaninchen auf einem A-4 Blatt in einem Käfig (wie bei uns die Hühner in der Massentierhaltung). Sie werden besamt, nach einer Zeit werden die Babys weggenommen und geschlachtet. Der Mann verdient 350 Euro im Monat und ist laut seiner Aussage in der Hand der Genossenschaft. Das System ist krank! Genau da muss es auch geändert werden! Nicht nur, dass jeder endlich die Eigenverantwortung wahrnimmt und dementsprechend handelt, sondern auch auf politischer Ebene müssen Gesetz erlassen werden.

Hier in der Schweiz haben wir die Chance am 25. September 2022 Geschichte zu schreiben und als erstes Land aus der Massentierhaltung auszusteigen. Die Massentierhaltung ist einer der Ursachen für den Klimawandel. Durch das Roden des Regenwaldes im Amazonas um dort Futter anzupflanzen, dass dann nach Europa gebracht wird, um unsere Tiere zu mästen, die nachher getötet werden. Ein kompletter Irrsinn! Wenn wir keine Bäume mehr haben, gibt es kein Sauerstoff. Weil die Fläche für die Futteranpflanzung genutzt wird, müssen die Menschen vor Ort hungern. Das kann nicht sein, dass dieses kranke System so weitergeführt wird!

Bild aus dem Film «Animal»

Costa Rica ein kleines Land in Zentralamerika und zeigt, dass innerhalb von 40 Jahren über 50 % des Waldes wieder aufgeforstet werden kann. Sie haben einen Tourismus, der die Umwelt schützt. Was Costa Rica kann, das könnten andere Länder auch. Deswegen verstehe ich einfach nicht, weshalb die Privatwirtschaft und die Lobbyisten nicht diesen Vorteil erkennen. Wegen dem Mensch befinden wir uns jetzt im sechsten grössten Massenaussterben. Das bedeutet, dass es im Jahr 2050 keine freien Elefanten oder Löwen mehr gibt. Wenn wir glauben, dass dies komplett egal ist, weil es uns nicht betrifft. Dann lasst euch eins sagen, wenn es keine Ameisen und Termiten mehr gibt, ist auch der Menschen vom Aussterben bedroht.

Wir müssen endlich akzeptieren, dass wir genauso Tiere sind, wie die nicht menschlichen Tieren. Wir müssen lernen, alle zusammen auf diesem Planten zu leben. Auch hier in der Schweiz, wo wir das «Problem» mit dem Wolf haben. Es kann doch nicht sein, dass wir Menschen aus Angst oder Ärgernis andere Lebewesen töten, diskriminieren oder sonst wie unterdrücken! Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der Gewalt toleriert wird und normal ist. Solange wir nicht eine friedliche Lösung in unserem Umgang mit den Tieren und der Umwelt anstreben, rasen wir weiterhin auf die Katastrophe zu. Wenn sich der Mensch wirklich als höchstes, intelligentes Wesen sieht, sollte er endlich begreifen, dass er nicht alleine auf dieser Welt existieren kann. Wir brauchen die Umwelt und die Biodiversität.

Bild aus dem Film «Animal»

Die schöne Botschaft dieses Filmes ist, dass wir in der Liebe sein müssen, damit diese Welt eine positive Veränderung erfahren kann. Es kann nicht sein, dass wir die Verantwortung an Menschen, die noch nicht volljährig sind, abgeben. Erwachsene dürfen und müssen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Wir sind Vorbilder für die Kinder, die durch uns erfahren müssen, dass man einen Konflikt zwischen Lebewesen auf eine gute Weise lösen kann. Wir haben nur diesen einen Planet und wir Menschen müssen lernen, uns zu arrangieren, damit wir alle darauf leben können. Es ist höchste Zeit, dass jeder sein Möglichstes tut, sich bewusst wird, was man anpassen kann, was man reduzieren sollte (Tierprodukte, Plastik, CO2-Emissionen etc.) und was der Konsum für Auswirkungen hat. Diese Gleichgültigkeit und das Desinteresse, weil es einen angeblich nicht betrifft, ist nicht mehr hinnehmbar. Wir sind es der nachkommenden Generation schuldig, dass wir ihnen eine schöne Welt hinterlassen, wie wir sie jetzt noch haben.

Deswegen informiert euch, schaut diesen Film, schaut, wo ihr was ändern könnt, was ihr anpassen könnt, reduziert Plastik und den Konsum von tierischen Produkten. Werdet euch bewusst, dass Tiere genauso individuelle Persönlichkeiten sind, wie wir selbst und ein Recht auf ein freies Leben haben. Öffnet euer Herz, habt Verständnis und Mitgefühl für euch aber auch für andere und vor allem für die Tiere. Dieses grausame Leiden ist einfach unfassbar. Jedes Jahr werden 72 Milliarden Landtiere und 1,2 Billionen Meerestiere geschlachtet, um sie zu essen. Milliarden und Billionen, das ist einfach nur krank! und Es wird immer gesagt, wenn Schlachthäuser Fenster hätten, wäre jeder Vegetarier oder Veganer. Wenn die Menschen es nicht ertragen können, dabei zu zusehen, wie unschuldige Tiere einfach abgeschlachtet werden, dann sollten sie auch niemanden dafür bezahlen. Es ist nicht nur das Schlachten an sich, sondern wie teils die Mitarbeitenden mit den Tieren umgehen. Sie werden geschlagen, misshandelt, nicht ordnungsmässig betäubt. Gerade wurde ein Schlachthof angezeigt und Bildmaterial veröffentlicht, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Diese Grausamkeit gehört endlich abgeschafft.

Bild aus dem Film «Animal»

Informiert euch, zeigt Neugierde, zeigt Interesse und öffnet euer Herz. Kommt aus dieser Abgestumpftheit und aus diesem Hamsterrad raus, findet zurück zum Ursprung und lernt einfach wieder glücklich und in der Liebe zu sein. Leider Gottes ist es in unserer westlichen Leistungsgesellschaft sehr verloren gegangen, sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu berufen. Niemand hat mehr Zeit, es herrscht eine Schnelllebigkeit und eine Wegwerfgesellschaft nicht nur was Konsumgüter anbelangt, sondern auch Menschen und Tiere. COVID-19 hat gezeigt, dass viele Menschen, wenn sie mit sich selbst konfrontiert werden, nicht wissen, wer sie eigentlich sind. Dies führte zu Depressionen und Traurigkeit, bietet aber ein enormes Potenzial zu wachsen, zu sich selbst zu finden und eine positive Wendung in Gang zu setzen.

Dieser Film ist eine emotionale Achterbahn mit Wut, Traurigkeit, Hoffnung und auch Liebe. Es ist enorm wichtig, dass Aktivist*innen nicht beginnen die Menschen zu hassen, wie Bella es im Film erzählt hat. Genauso wenig, wie die Menschen alle anderen hassen, die sich für etwas einsetzen, oder die Tiere hassen. Es ist dieser Hass, der uns nicht weiterbringt. Wenn wir lernen, wieder unser Herz zu öffnen, liebevoll miteinander und auch mit uns selbst umgehen, unsere Themen aufarbeiten, andere inspirieren und Bewusstsein und Alternativen schaffen, wird diese Welt ein grosses Stück besser werden.   

Bild aus dem Film «Animal»

Bilder: © 2022 Filmcoopi AG

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