Filmkritik «Copilot»

Das grosse Problem, wenn Menschen Abhängigkeit mit Liebe verwechseln und die schlimmsten Albträume wahr werden. 

Bewertung: 3 von 5.

VoD-start: 14. April

Bild aus dem Film «Copilot»

Fazit «Copilot»

Obwohl ihr die Alarmglocken ununterbrochen in den Ohren klingeln, verschliesst Asli die Augen. Sie glaubt, den Mann zu lieben. Doch dies ist, was oft geschieht, wenn Menschen Co-Abhängigkeit mit Liebe verwechseln und sich über ihre ungelösten Traumata verbinden. Dies wirkt sich oft in dem sogenannten Push- und Pull-Verhalten in Beziehungen aus, das sich auch in dieser wiederfindet.

Der Film zeigt, dass es oft ganz normale Menschen sind, die einfach langsam fanatisch werden. Die Angehörige verurteilen dies meistens, haben dann unter den Taten zu leiden, können aber im Endeffekt selten etwas dagegen tun. Stell dir vor dein Kind wird ein Massenmörder und du bist machtlos dagegen.

Zum einen muss man das Problem angehen, dass es gar nicht erst zu einer Radikalisierung kommt. Dafür braucht es Aufklärung, aber solange es kein Bewusstsein dafür gibt, solange kein Frieden vor Ort herrscht, ein Leben in Angst gelebt wird, ist es kaum möglich. Wenn die Sicherheit im aussen nicht da ist, ist es enorm schwierig, eine innere Sicherheit und ein Bewusstsein über sich selbst zu erlangen.

Bild aus dem Film «Copilot»

Ganz wichtig ist, dass die unschuldigen Opfer des 11. September nicht vergessen werden! Leider wiederholt sich die Geschichte ständig, wie wir gerade heute erfahren. Solange wir nicht dazu fähig sind, stabil in uns selbst zu sein, unser bestmögliches Selbst zu werden, wird es immer wieder Kriege geben. Leute, die sich von anderen mitreissen lassen, schreckliche Dinge zu tun, weil sie nicht wissen, wer sie sind. 

Der Film ist zu lang, die latente Bedrohung und die Gefühlsachterbahn gegenüber den Protagonisten, macht ihn zuweilen schwer aushaltbar, dass man abdriftet. Obwohl man weiss, wie die Geschichte ausgeht, ist es trotzdem spannend die Hintergründe zu erfahren.

Bild aus dem Film «Copilot»

Handlung «Copilot»

Die junge Deutsch-Türkin Asli (Canan Kir), lernt im Studium den Studenten Saeed (Roger Azar) aus dem Libanon kennen. Sie verlieben sich, doch die Beziehung gestaltet sich schwierig. Insbesondere, weil die Zeynep (Özay Fecht), die Mutter von Asli nicht begeistert ist, dass ihre Tochter überhaupt einen Freund hat, aber es auf gar keine Fälle ein Araber sein darf. Deswegen verleugnet sie ihn, was Saeed schwer missfällt.

Bild aus dem Film «Copilot»

Nachdem Asli glaubt Saeed zu verlieren, heiraten sie heimlich in der Moschee, die er immer öfters besucht. Er verändert sich immer mehr und beschliesst ohne Begründung in den Jemen zu reisen. Als er nach Wochen plötzlich wieder auftaucht, bekommt er kurz darauf die Möglichkeit die Pilotenausbildung in Florida zu machen. Es stellt sich nicht die Frage, ob er das macht. Asli hat sowieso kein Mitspracherecht. Als treuergebene Ehefrau unterstützt sie ihn natürlich, auch wenn sie mal wieder ein komisches Gefühl hat. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr mulmiges Gefühl recht hatte und Saeed einer der Piloten der schrecklichen Terroranschläge des 11. September war. Hätte Asli dies verhindern können, wenn sie auf ihr Gefühl vertraut hätte und zur Polizei gegangen wäre? Was kann man tatsächlich tun, wenn man so hin und hergerissen ist zwischen Misstrauen und blinder Liebe?

Bild aus dem Film «Copilot»

Besetzung
* Canan Kir als Asli
* Roger Azar als Saeed
* Özay Fecht als Zeynep
* Jana Julia Roth als Jacqui

Bilder: © 2022 First Hand Films


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