Interview mit Sabine Michael

Sabine Michael (41) aus Köln produziert wohl einer der beliebtesten Sendungen im deutschsprachigen Raum «Shopping Queen»! Wer liebt die Sendung nicht mit Stardesigner Guido Maria Kretschmer? Deswegen bin ich super glücklich, dass ich der Verantwortlichen hinter der Sendung meine Fragen stellen durfte. Wie Sabine zu ihrem Job kam, ob sie auch gerne shoppen geht und wie die Zusammenarbeit mit Guido ist, verrät sie mir im Interview.

Was ist dein beruflicher Werdegang?
Ich habe Germanistik, Anglistik und Pädagogik in Köln studiert. Während des Studiums habe ich angefangen, Praktika beim Fernsehen zu machen. Weil mir das redaktionelle Arbeiten sehr viel Spass machte, ergaben sich aus den Praktika Studentenjobs. So habe ich zum Beispiel fast vier Jahre als studentische Aushilfe für RTL «Exclusiv – das Starmagazin» gearbeitet. Nach dem Studium war ich ein halbes Jahr in New York und habe dort ein Internship im Korrespondentenbüro der Zeitschrift «Gala» gemacht. Zurück in Deutschland absolvierte ich ein klassisches Volontariat bei VOX, was sozusagen die Eintrittskarte wurde, für das, was ich heute mache.

Wolltest du schon immer Redakteurin werden?
Nein, nach dem Abi ging es mir wie vielen anderen auch: Ich hatte erst mal keinen Plan, was ich beruflich machen möchte. Ich habe dann angefangen zu studieren und die Fächer belegt, die mir in der Schule schon Spass gemacht haben. Erst über die Praktika, habe ich dann den Redakteursberuf für mich entdeckt.

Was fasziniert dich an deinem Beruf besonders?
Ich habe das Glück, dass mich mein Beruf wirklich glücklich macht. Ich interessiere mich auch privat für Mode und Lifestyle-Themen und arbeite darüber hinaus auch noch mit Guido Maria Kretschmer, Deutschlands beliebtestem Modedesigner, zusammen – was will man mehr?

Wie kamst du zu «Shopping Queen»?
Was die wenigsten wissen: Die «Shopping Queen» ist ursprünglich ein türkisches Format, das unser damaliger Chefredakteur Kai Sturm auf der MIPCOM, der internationalen Fernsehmesse, in Cannes entdeckt hat. Als ich dann gefragt wurde, ob ich Lust habe, die Sendung zu betreuen, musste ich nicht lange überlegen. Ich wusste einfach: das passt!

Verantwortest du noch andere Formate, wenn ja welche?
Ja, neben der Sendung «Shopping Queen», die ich nun seit fast zehn Jahren verantworte, betreue ich auch immer wieder andere Formate. Aktuell beschäftige ich mich zum Beispiel mit dem Thema Fleischkonsum für die Sendung «Meat the Family« (AT). Ein sehr spannendendes und emotional aufgeladenes Thema. Und genau das liebe ich so an meinem Job, dass er so abwechslungsreich ist.

Wie sieht der Arbeitsalltag von dir aus?
Das ist sehr unterschiedlich. Zu meinen Aufgaben gehören im Rahmen der «Shopping Queen» alle inhaltlichen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Das bedeutet konkret die Auswahl der Kandidat*innen, die Planung von Specials und die Abnahme der fertigen Sendungen. 

Wie ist die Zusammenarbeit mit Guido?
Die Zusammenarbeit mit Guido ist sehr angenehm. Nach fast zehn Jahren sind wir ein eingespieltes Team und er ist hinter der Kamera ganz genauso, wie die Zuschauer ihn auch im Fernsehen erleben: Er ist ein unglaublich netter, humorvoller und kreativer Mensch und ich freue mich immer auf gemeinsame Termine mit ihm.

Was bedeutet für dich Shopping?
Ich liebe Shoppen! Mode ist für mich Ausdruck der Persönlichkeit. Am liebsten gehe ich in fremden Städten oder besser noch in anderen Ländern shoppen. Ich finde es total spannend, zu sehen, wie anders die Trends und auch die Strassenlooks im Ausland sind. Das heisst nicht, dass ich immer auch etwas kaufe, aber ich lasse mich gerne von diesen Eindrücken inspirieren.

Wie gerne gehst du shoppen?
Ich gebe dir ein Beispiel: Zusammen mit meiner besten Freundin habe ich es geschafft, mich in London auf einer einzigen Strasse neun Stunden aufzuhalten. Ich glaube, das sagt wohl alles! 😊

Was shoppst du am liebsten?
Wie viele Frauen habe ich ein Faible für Schuhe und Taschen. Meine Outfits sind meist eher schlicht, aber gute Schuhe oder eine tolle Tasche werten jedes Outfit auf und da lohnt es sich, auch mal zu investieren. Und so findet man in meinem Schrank sowohl günstige No-Name-Teile, aber auch ausgewählte Designerstücke wie meine pinken Manolo Blahniks, die ich sehr liebe oder meine letzte Anschaffung: Eine Marcie Saddle-Bag von Chloé, die ich mir selbst zum Geburtstag geschenkt habe.

Welche Botschaft möchtest du den Zuschauern von Shopping Queen vermitteln?
Dass jede Frau einzigartig ist. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich in den Castingvideos sehe, wie viele tolle Frauen es da draussen gibt. Und zum Erfolg der Sendung trägt sicher auch bei, dass jede Frau das Zeug hat, am Ende «Shopping Queen» zu werden, egal welche Kleidergrösse sie trägt oder wie alt sie ist. Was uns aber wirklich wichtig ist: dass man Kritik auch auf nette und konstruktive Art üben kann. Und diese Botschaft wird immer wichtiger, wenn man sich ansieht, wie in sozialen Netzwerken Kritik geübt wird und was das mit den Menschen macht, die sich mit Hasskommentaren auseinandersetzen müssen.

Gerade in der Corona-Zeit haben einige ihr Bewusstsein für die Umwelt/Nachhaltigkeit entdeckt. Was bedeuten dir diese Themen? Wie engagierst du dich?
Ja, das Thema Nachhaltigkeit dringt glücklicherweise immer weiter in unser aller Bewusstsein vor und vor diesem Hintergrund finde ich es auch wichtig, bewusst zu konsumieren, und zwar nicht nur, was das Shoppen betrifft, sondern auch, was das Thema Ernährung anbelangt. Ich selbst esse seit fast einem Jahr kein Fleisch mehr. Auslöser dafür war das Projekt «Meat the Family» (AT), an dem ich gerade neben der Shopping Queen arbeite und das demnächst bei VOX zu sehen sein wird. Aber auch bei «Shopping Queen» stellen wir gerade auf nachhaltige Shopping-Bags um. Ein Wunsch, der auch von Zuschauerseite an uns herangetragen wurde. So packen die Kandidat*innen demnächst ihre Einkäufe nicht mehr in die Tüten der jeweiligen Geschäfte, sondern in unsere wunderschöne, neue «Shopping-Queen»-Bag.

Kommt «Shopping Queen» auch mal in die Schweiz?
Wir freuen uns immer über neue Städte, die wir besuchen können und recherchieren tatsächlich gerade die Möglichkeit mit der «Shopping Queen» nach Zürich zu kommen. Also an alle modeaffinen Frauen da draußen: Traut euch und bewerbt euch! Vielleicht krönen wir dann ja schon bald die erste Shopping Queen in der Schweiz!

Bilder: MG RTL D / Stefan Gregorowius, Privat