Tüpfelhyäne

Leider wird auch diesen Tieren vom Menschen grosses Unrecht angetan, in dem man sie als hässlich und hinterhältig darstellt. Ein Blick genügt, um ihre Schönheit zu erkennen. Wer noch genauer hinschaut, bemerkt welch wichtige Rolle Tüpfelhyänen für ihren Lebensraum einnehmen.

Bild der Tüpfelhyäne im Zoo Zürich

Jagdverhalten der Tüpfelhyäne

Tüpfelhyänen sind äusserst geschickte Jägerinnen. Sie erlegen – je nach Gebiet – 60 bis 95 Prozent ihrer Nahrung selbst. Sie sind aber auch opportunistisch und fressen Aas. Ihr Speiseplan ist vergleichbar mit jenem der Löwen, zu denen sie häufig in direkter Konkurrenz stehen.

Tüpfelhyänen jagen ihre Beute mit Geschwindigkeiten von bis zu 55 Stundenkilometern über lange Distanzen. Die längste gemessene Treibjagd erstreckte sich über 24 Kilometer. Nach dem Erlegen der Beute fressen Hyänen innerhalb kürzester Zeit möglichst viel Fleisch, da sie dem starken Konkurrenzdruck durch Artgenossen oder Löwen ausgesetzt sind. Einzelne Tiere verschlingen bis zu 18 Kilogramm pro Mahlzeit.

Auch wenn Tüpfelhyänen sehr soziale Tiere sind, jagen sie in 75 Prozent der Fälle allein. Haben sie ein Beutetier erlegt, ist der Zugang streng geregelt: Die hochrangigen Weibchen und ihre Jungen haben vor den niederrangigen Weibchen Zugang, diese wiederum vor den Männchen.

Bild der Tüpfelhyäne im Zoo Zürich

Sozialverhalten der Tüpfelhyäne

Innerhalb eines sogenannten «Clans» gibt es eine klare hierarchische Struktur, sowohl bei den Weibchen als auch bei den Männchen. Tüpfelhyänen leben in einer matriarchalisch organisierten Gesellschaft. Der Rang der Weibchen innerhalb der Gruppe hängt dabei nicht von der körperlichen Stärke eines Tieres ab, sondern vom Rang der Mutter. Jungtiere erhalten den sozialen Rang direkt unterhalb der Mutter.

Bild der Tüpfelhyäne im Zoo Zürich

Die Weibchen bleiben ihr ganzes Leben in der gleichen sozialen Gruppe. Männchen hingegen verlassen die Gruppe in der Pubertät und schliessen sich einer neuen Gruppe an. In dieser erhalten sie immer den tiefsten sozialen Rang. Aufsteigen können sie nur durch den Tod oder das Verschwinden eines höherrangigen Männchens. Da die Weibchen die Gruppe nie verlassen, sind sie automatisch dominant gegenüber den eingewanderten Männchen.

Bild der Tüpfelhyäne im Zoo Zürich

Jungtieraufzucht bei den Tüpfelhyänen

Die weibliche Tüpfelhyäne besitzt einen sogenannten Pseudopenis. Dieser besteht aus der vergrösserten Klitoris und ist im erigierten Zustand kaum vom Penis eines Männchens zu unterscheiden. Ursprung und Zweck dieses speziellen Organs sind noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielt der Pseudopenis eine wichtige Rolle in der innerartlichen Kommunikation und dient zur Senkung von Aggressionen. Da Jungtiere durch diesen Pseudopenis hindurch geboren werden, kommt es vor allem bei jungen erstgebärenden Weibchen häufig zu Totgeburten.

Weibchen paaren sich mit verschiedenen Männchen. In etwa einem Drittel der Würfe befinden sich Geschwister mit unterschiedlichen Vätern. Die ersten Tage nach der Geburt verbringen die Jungtiere in einem separaten Bau. Nach zwei bis fünf Wochen ziehen sie in einen Gemeinschaftsbau. Hier leben sie zusammen mit bis zu dreissig Jungtieren anderer Weibchen. Mit acht bis zwölf Monaten verlassen sie den Gemeinschaftsbau.

Bild der Tüpfelhyäne im Zoo Zürich

Wie immer noch ein paar weitere Impressionen von meinem Zoobesuch

Bild der Flamingos im Zoo Zürich
Bild der Tapire im Zoo Zürich
Bild der Capybaras im Zoo Zürich

Bilder: Daphne Chaimovitz

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