Wie lernen Tierkinder?

Jedes Tier muss zu Beginn seines Lebens viel lernen. Wo findet man das richtige Futter, wie funktioniert das Zusammenleben mit den Artgenossen, wer sind die Feinde und wie schützt man sich vor ihnen. Aber wie lernen das die Tierkinder? Gehen sie, wie wir in eine Tierschule und erfahren dort alles nötige? Natürlich nicht. 😉 Am Beispiel der Schildkröte und des Orang-Utans werden das individuelle und soziale Lernen erläutert.

Bild der Schildkröten im Zoo Zürich

Wie lernt das Schildkrötenbaby?

Die Schildkrötenkinder sind auf sich allein gestellt und lernen individuell. Das bedeutet, sie müssen sich auf ihren Instinkt und ihre wenigen Erfahrungen verlassen. Feines Futter finden sie per Zufall und lernen dann, dass es ihnen gut tut.

Bild der Schildkröten im Zoo Zürich

Sie können aber auch Artgenossen beobachten und durch ihr Verhalten neues Lernen. Dann spricht man vom sozialen Lernen. Da Schildkröten aber Einzelgänger sind, bietet sich für diese Art zu lernen nur selten Möglichkeiten.

Bild der Schildkröten im Zoo Zürich

Wie lernt ein Orang-Utanbaby?

Diese Jungtiere müssen viele unterschiedliche Dinge lernen. Zum Beispiel wie die Zusammenhänge in der Umgebung sind, die sozialen Strukturen und die handwerklichen Fertigkeiten für den Nestbau. All dies lernen sie über soziales Lernen, dem Beobachten. Für das richtige Futter beobachtet das Orang-Utankind die Mutter sehr genau. Wenn sie eine Frucht verschmäht, rührt es sie auch nicht an. Es lernt nicht nur, welche Frucht zum Verzehr geeignet ist, sondern auch, wo sie wächst und zu welcher Jahreszeit sie reif ist.

Bild der Orang-Utans im Zoo Zürich

Beim Nestbau ist ebenfalls viel Aufmerksamkeit gefragt. Jeden Abend bauen sich Orang-Utans ihr Schlafnest. Während die Mutter Ast um Ast zu einem Nest baut, legt das Baby vielleicht drei Äste aufeinander. Wenn es dann merkt, dass man darin nicht schlafen kann, geht es wieder zu der Mutter ins Nest. Bis ein Orang-Utankind im selbstgebauten Nest schlafen kann, dauert es doch etwa sechs Jahre.

Bild der Orang-Utans im Zoo Zürich

Je älter die Tierkinder werden, desto mehr interessieren sie sich auch für das Verhalten von Artgenossen und lernen auch von ihnen nützliches Verhalten. So werden auch Verhaltensweisen innerhalb einer Population verbreitet. Wenn dieses Verhalten dann von Generation zu Generation weitergegeben wird, redet man von einer Kultur.

Bild der Orang-Utans im Zoo Zürich

Gibt es auch aktives Lehren in der Tierwelt?

Das Lehrverhalten ist bis jetzt nur ganz selten beobachtet worden. Ein Beispiel gibt es bei den Ameisen. Wenn eine Ameise Futter gefunden hat, nimmt es einen Ameisenfreund mit und geht Schritt für Schritt an Eckpunkten vorbei, damit sich die andere Ameise diese einprägen kann. Erst wenn diese mit den Fühlern ein Signal gegeben hat, dass sie sich den Ort gemerkt hat, geht es weiter bis zum Futter.

Wie immer noch ein paar weitere Impressionen von meinem Zoobesuch.

Ich hab’s gewusst!! Ich habe Erdmännchen zuhause!!;)



Bilder und Videos: Daphne Chaimovitz

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