Wie sehen Tiere Farben?

Im Vergleich zum Menschen nehmen die meisten Säugetiere weniger Farben wahr. Doch Vögel, Reptilien, Fische oder Insekten können ein noch grösseres Farbspektrum erfassen als der Mensch. Jedes Tier hat seine Farbwahrnehmung im Laufe der Jahrmillionen perfekt an seine Umgebung angepasst.

Bild von einem Chamäleon im Zoo Zürich

Säugetiere sehen weniger Farben, dafür mehr Helligkeit

Von ursprünglich vier Farbrezeptoren (Blau, Grün, Rot und Ultraviolett) haben die frühen Säugetiere zwei verloren (Rot und Ultraviolett). Da sie vermutlich nachtaktiv waren, war das Farbsehen zu dieser Zeit weniger wichtig. Im Auge konkurrenzieren sich die Farbrezeptoren (Zäpfchen) mit den Hell-Dunkel-Rezeptoren (Stäbchen) um den Platz. Ist Hell-Dunkel-Sehen wichtiger, zum Beispiel bei nachtaktiven Tieren, braucht es mehr Stäbchen und weniger Zäpfchen. So haben viele Meeressäuger, die bei den begrenzten Sichtverhältnissen unter Wasser eher auf die Hell-Dunkel-Rezeptoren angewiesen sind, nur noch einen Farbrezeptor, manchmal sogar gar keinen mehr.

Bild eines Seehundes im Zoo Zürich

Die meisten Landsäugetiere, unter ihnen auch der Hund und die Katze, verfügen über zwei Rezeptoren, die ihnen die Wahrnehmung von Grün und Blau ermöglichen. Das Rotspektrum fehlt jedoch.

Deswegen ist es ein absoluter Irrglaube, dass der Stier das rote Tuch beim Stierkampf wahrnimmt. Aber wen würde es nicht nerven, wenn irgendein Idiot die ganze Zeit mit einem Tuch vor dem Kopf rumwedelt! Die Stierkämpfe sind eine grausame und sehr schmerzliche Tötungsweise und gehören abgeschafft!

Im Unterschied zu den meisten anderen Säugetieren hat sich bei einigen Affenarten, inklusive Mensch, ein dritter Farbrezeptor neu entwickelt. Dieser erlaubt es uns, Rot in all seinen Facetten zu sehen.

Bild von einem roten Vari im Zoo Zürich

Von allen Sinnen ist der Sehsinn bei uns Menschen am besten ausgeprägt. In unserem Auge befinden sich Rezeptoren für die Farben Grün, Rot und Blau. Diese Farben und deren Kombination erlauben es uns, alle uns bekannten Farben wahrzunehmen. Man schätzt, dass wir Menschen zwischen 2,3 und 10 Millionen Farben unterscheiden können.

Ultraviolettes Farbsehen übersteigt unsere Vorstellungskraft

Während die Säugetiere einen Teil ihres Farbsehvermögens eingebüsst haben, verfügen viele andere Tiergruppen über vier Farbrezeptoren. Neben Blau, Grün und Rot sehen diese Tiere auch noch Farben im Spektrum von Ultraviolett. Dies wurde zuerst bei Insekten festgestellt. Später wurde es auch bei Vögeln, Reptilien und einigen Fischen nachgewiesen.

Bild eines Vogels im Zoo Zürich

Was dies genau bedeutet und wie diese Tiere die Farben ihrer Umwelt wahrnehmen, ist für uns Menschen nicht vorstellbar. Wir könne die Farben zwar messen, unser Sehsinn erlaubt es uns aber nicht, sie tatsächlich zu sehen. Wir wissen nur, dass diese Tiere in einer Welt der Farben leben, die unsere eigene Wahrnehmung bei Weitem übertrifft. So kann ein für uns unscheinbarer Vogel für andere Vögel farbefroh erscheinen. Es hat sich gezeigt, dass das Gefieder vieler Vögel ultraviolettes Licht reflektiert. Andere Vögel können ein solches Gefieder in vielen unterschiedlichen Farben wahrnehmen, während wir Menschen vielleicht nur einen einfarbigen Vogel sehen.

Bild eines Papageis im Zoo Zürich

Farben zur Kommunikation

Die unterschiedliche Farbwahrnehmung der Tiere erklärt auch deren Erscheinungsbild. Während es Vögel, Reptilien und Fische in allen Farben gibt, sind Säugetiere meist Braun oder Grau. Andere Tiergruppen nutzen Farben intensiv für die Kommunikation innerhalb der Art und zwischen den Arten. Allseits bekannt sind etwa die farbigen Vogelmännchen, die mit ihren Farben die Weibchen zu beeindrucken versuchen. Verschiedene Tiergruppen nutzen auch Warnfarben zum Abschrecken potenzieller Fressfeinde. Das funktioniert jedoch nur, wenn auch der Fressfeind diese Farbe wahrnehmen kann.

Bild von den Flamingos im Zoo Zürich

Einen grossen Vorteil des Farbsehens sieht man bei der Nahrungssuche. Viele Pflanzen nutzen Farben für die Kommunikation mit Tieren. Sie locken Tiere an, die die farbigen Blüten bestäuben oder die Samen der Früchte verbreiten. Auch bei einigen Primaten und dem Menschen hat die Entwicklung des dritten Farbrezeptoren (Rot) dafür gesorgt, dass sie Früchte und Blüten gegen den grünen Hintergrund der Pflanzen besser erkennen können.

Wie immer noch ein paar weitere Impressionen von meinem Zoobesuch.

Mein magischer Moment mit Löwenmädchen Jeevana. Sie kam auf mich zu, ich hielt meine Hand ans Fenster und sie drückte ihre Nase daran. Danke liebe Jeevana, ich werde das nie vergessen!

Bild der Löwin im Zoo Zürich

Die grossen Grauen

Die Bewohner der Lewa Savanne


Und wen ich sonst noch getroffen habe.

Bild des Tigers im Zoo Zürich

Bilder und Video: Daphne Chaimovitz

Keine Kommentare

Kommentar verfassen