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Filmkritik «Identität der Stadt Zürich»

Bild aus dem Film «Identität der Stadt Zürich»

Schöner Dokfilm über die Altstadt von Zürich und die Wichtigkeit von kleinen Läden, ohne die das typische Quartierbild immer mehr verloren geht. Schlussendlich ist es die Varietät der Ladenlokale, die das Niederdorf einzigartig macht.

Bewertung: 4 von 5.

Fazit «Identität der Stadt Zürich»

Regisseur und Produzent Philippe Weber nimmt den Zuschauer im Film «Identität der Stadt Zürich» mit auf eine Reise durch das Zürcher Niederdorf. Drei kleine Läden und ihre Besitzer werden vorgestellt. Sie berichten über ihren Alltag, ihre Geschichte und geben einen Einblick, wie sich der Konsum über die letzten Jahrzehnte geändert hat.

Marcus und Trudi Benz betreiben das EOS Buchantiquariat Benz seit 1992 in der Zürcher Altstadt. Besonders interessant ist, dass Marcus Benz im Niederdorf aufgewachsen ist und es damals ein ärmliches Quartier war. Heute kann man die Mietpreise kaum zahlen. Dies ist ein essentieller Grund, warum es viele kleine Läden nicht mehr gibt.

Thema Selection hat sich auf Prêt-à-porter spezialisiert und wird von Mitgründerin Sissi Zoebeli geführt. Sie berichtet vor allem über die Wertigkeit und Bezahlbarkeit von Kleidung, die ihr zu denken geben. Denn wenn ein Kleidungstück sehr günstig ist, bleibt jemand ganz bestimmt auf der Strecke. Wobei ihre Klientel nicht in den Billigläden einkauft und sie sich deswegen nicht in einer Konkurrenzsituation sieht.

2019 übernahm Franziska Wüest Tee & Tee, nachdem sie schon drei Jahre dort angestellt war. Für sie ist das Handwerk und die Vielseitigkeit der Arbeiten in einem eigenen Geschäft sehr wichtig. Sie möchte mit ihrer Leidenschaft für frischen Tee gerne die Menschen inspirieren.

Damit die Dokumentation in sich geschlossen ist, wurde auch Anna Schindler, die Direktorin Stadtentwicklung Zürich, interviewt. Sie findet es unerlässlich, ebenfalls einen Online-Shop zu betreiben und sich noch kreative Einzigartigkeiten zu überlegen, um sich von Mitbewerbern abzuheben. Bezüglich der Mietzinsen gab sie einen gewissen Spielraum an. Dennoch ist es die Pflicht der Stadt Zürich, dass die Vielfältigkeit auch gerade von kleinen Läden in Zürich bestehen bleibt und die Miete bezahlbar ist. Ansonsten geht die Attraktivität der Limmatstadt verloren. Denn keiner will sich bei einem Städtetrip nur grosse Markennamen anschauen, weil die Individualität Konkurs gegangen ist. Und für die Identität von uns Einwohner sind unsere Wurzeln und unsere Stadtgeschichte unerlässlich.

Bilder: Philippe Weber, Daphne Chaimovitz

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