Amelia Kinkade (61) aus Amerika ist weltweit als Tierkommunikatorin bekannt und hat dazu mehrere Bücher verfasst. Im Mai 2025 hatte ich das grosse Glück, Amelia persönlich kennenzulernen und ihr Seminar im Schwarzwald zu besuchen. Ich bin immer noch total berührt und geflasht von diesem phänomenalen Erlebnis! Wie Tierkommunikation funktioniert, wie sie mit Skeptikern umgeht und wieso wir die Tiere in unserer Sprache verstehen, erzählt sie mir im Interview.
Wie bist du zur Tierkommunikation gekommen?
Dies ist das Thema meines ersten Buches «Straight From the Horse’s Mouth: How to Talk to Answers and Get Answers», dass bei RandomHouse und HarperCollins in den USA und auf der ganzen Welt erschienen ist. Kurz gesagt, ich lernte den Prozess in einem Seminar, was der Zeitpunkt meines Erwachens war. Jetzt unterrichte ich überall auf der Welt Seminare zum Beispiel im wunderschönen Schwarzwald. Mein zweites Buch «The Language of Miracles: A Celebrated Psychic Teaches You to Talk to Animals» gibt den Lesern Einblicke, wie und warum «übersinnliche» Kommunikation möglich ist.
Was war es für ein Gefühl, als du zum ersten Mal die Botschaft eines Tieres verstanden hast?
Der Nervenkitzel, wenn man seine eigenen intuitiven Fähigkeiten entdeckt, ist eine Freude, die sich mit nichts in der materiellen Welt messen lässt. Ich war schockiert und erstaunt, als ich entdeckte, dass ich mit Tieren sprechen kann. All meine wunderbaren Schüler, die mit nichts als ihrer Liebe und ihren Tränen zu meinen Seminaren kommen, sind es auch. Es ist mir eine grosse Ehre und Freude, eine Botschafterin zwischen den Arten zu sein, damit meine Klienten und Schüler die Botschaften ihrer Tiere verstehen können, aber nichts macht mich stolzer, als dass ich diesen Prozess an EUCH weitergeben kann! Die Heilung ist mit keinem anderen Wunder vergleichbar, wenn ein Tier dir eine Botschaft gibt und du die Eindrücke an den Hüter des Tieres weitergibst, nur um herauszufinden, dass deine Information richtig war!!! Jeder hat eine Intuition und jeder hat eine aussersinnliche Wahrnehmung, aber dein Herz und dein Verstand müssen offen genug sein, um eine neue Art, die Welt zu erfahren, anzunehmen.
Mit wie vielen Sinnen kommunizieren die Tiere mit dir?
Du hast fünf äussere Sinne und fünf innere Sinne. Du kannst sowohl INNERHALB deines Geistes als auch in deiner äusseren Welt sehen, hören, schmecken, riechen und berühren, denn im Grunde genommen ist sogar die Art und Weise, wie du die Welt um dich herum erlebst, bereits sehr individuell und einzigartig. Diese Sinneswahrnehmungen finden tatsächlich im Inneren unseres Geistes statt. Wenn wir diese inneren Sinne kultivieren, finden wir heraus, dass wir mit grosser Genauigkeit mit Tieren kommunizieren können, wenn wir die Hingabe und spirituelle Disziplin haben, unseren Verstand so weit zur Ruhe zu bringen, dass wir zuhören können. Der wichtigste und am weitesten verbreitete «übersinnliche» Sinn ist die Hellfühligkeit, die Fähigkeit, die Emotionen eines anderen Wesens zu spüren. Alle Tierliebhaber haben Einfühlungsvermögen, aber sie müssen in der Lage sein, dies so weit zu entwickeln, dass sie eine genaue Diagnose zwischen dem Physischen und dem Emotionalen stellen können. In meinen Live-Seminaren und Webinaren lehre ich diesen Prozess sowie Hellsichtigkeit, die Fähigkeit «Bilder» in unserem Geist zu sehen, und Hellhörigkeit, die Fähigkeit «Worte zu hören». Wir können auch lernen, wie wir in ihre Vergangenheit sehen können, um Traumata zu heilen und wichtige Fragen über ihre Beziehungen, Wünsche und Bedürfnisse zu stellen. Medialität ist auch ein grosser Erfolg bei meinen Schülern, die völlig schockiert sind, wenn sie entdecken, dass sie mit Tieren im Himmel «sprechen» und sie HÖREN können, indem sie nichts weiter als ein Foto benutzen, um die Herzen zu verbinden.
Wieso verstehen wir die Tiere in unserer Sprache?
Jeder Mensch hat eine innere Stimme in seiner eigenen Sprache. Meine Schüler in Korea hören die Tiere auf Koreanisch, meine Schüler in Deutschland hören sie auf Deutsch und du auf Schweizerdeutsch – nicht, weil die Tiere diese Sprachen sprechen, sondern weil Du es tust. Deine Intuition spricht in deiner Inneren Stimme zu dir, bedeutet, sie spricht die Sprache, die du sprichst.
Welche besondere Geschichte in Bezug auf die Tierkommunikation wirst du nie vergessen?
Die Geschichte von meinem Kater «Mr. Jones und die Räuber» aus meinem Buch «Tierisch gute Gespräche» bringt viele zum Lachen. Ich gebe dir die Erlaubnis, sie zu verwenden.
«Ein Vorteil bei der Kommunikation mit deinen Tieren ist, dass sie gute Hausbewacher sein können. Als ich allein mit Mr. Jones in meiner Wohnung in Venice Beach wohnte, musste ich viel Zeit bei meiner Arbeit im San Fernando Valley verbringen. Das Tal liegt ungefähr dreißig Minuten vom Strand entfernt, aber im Berufsverkehr braucht man mindestens eineinhalb Stunden, und in dieser Zeit musste ich jeden zweiten Tag über den Hügel fahren.
Während meiner Abwesenheit hielt ich engen psychischen Kontakt mit Mr. Jones und verband mich täglich mehrmals mental mit ihm. Er hatte eine Katzentür, die es ihm ermöglichte, die Nachbarschaft zu erforschen, und so kamen wir überein, dass er mich jeden Abend im Haus erwarten würde. Auch wenn meine Ankunftszeiten von Tag zu Tag variierten, kam er niemals mehr als fünf Minuten nach mir zu Hause an. Unsere Kommunikation war tadellos. Er ließ mich nie im Stich. Als ich dann eines Nachmittags eine dringende Nachricht von ihm erhielt, wusste ich, dass sie ernst zu nehmen war.
Ich blieb auf der Autobahn 405 Richtung Norden im Fünf-Uhr-Verkehr stecken, als mir urplötzlich Mr. Jones in den Kopf schoss. Schon das allein war etwas Unerhörtes. Normalerweise muss ich selbst die Kommunikation mit abwesenden Tieren beginnen – auch mit meinen eigenen Katzen -, denn Tiere sprechen selten zuerst, aber diese Nachricht unterbrach meine Gedanken wie ein Notruf im Rundfunk.
Amelia, KOMM NACH HAUSE. Panik stieg in mir auf. „Was ist los? Was ist los?“, fragte ich.
Etwas Schreckliches ist im Haus! KOMM JETZT NACH HAUSE!
„Was ist im Haus? Sag mir, wer es ist!“, bettelte ich.
EINDRINGLINGE! KOMM NACH HAUSE! KOMM SCHNURSTRACKS NACH HAUSE! Mr. Jones flehte mich an. Ich wartete nicht erst, bis ich herausstand, wer im Haus war, sondern bog an der nächsten Autobahnabfahrt ab. Nach einer U-Wende raste ich zur Wohnung zurück. Räuber! Ich war in heller Aufregung.
„Flüchte durch deine Katzentür“, lautete mein Befehl an Mr. Jones. „Lass dich durch nichts aufhalten! Renn sofort raus und warte dann auf mich!“ Als ich ankam, stand das Gebäude nicht in Flammen. Die Fenster waren nicht eingeworfen, die Türen nicht aufgebrochen. Alles sah ausgesprochen friedlich aus. Mit einer Dose Pfefferspray in der Hand kroch ich die Brüstung hinauf. Dort fand ich Mr. Jones; er wartete auf mich auf der Eingangsstufe und schnurrte zufrieden, schien aber nicht ganz sicher auf den Beinen zu sein und schaute ein bisschen durcheinander gebracht aus.
„Was ist los?“, flüsterte ich. „Du hast mich zu Tode erschreckt!“ Als ich sicher war, dass ich niemanden in der Wohnung hören konnte, schloss ich die Tür auf und ließ uns beide hinein. Nachdem sich meine Augen an die trübe Zimmerbeleuchtung gewöhnt hatten, sah ich die heimtückischen Eindringlinge.
Eine Reihe von Ameisen marschierte in gerader Linie von der Glasschiebetür in die Küche, wo sie sich an Mr. Jones Futterschüssel gütlich taten. Auf dem Futter wimmelte es von schwarzen Ameisen. Das Trockenfutter wurde nach dem Prinzip der Fließbandarbeit von Kiefer zu Kiefer gereicht und verschwand schließlich durch eine Ritze in der Glasschiebetür. Was könnte für eine Katze tragischer sein, als dass ihre Nahrung noch vor der Essenszeit beschlagnahmt wird? Ich lachte vor Erleichterung, bedankte mich bei Mr. Jones, dass er mich gerufen hatte, und gab ihm dann eine frische Schüssel mit Futter. „Warum um Himmels willen hast du sie nicht aufgefressen, Jones?“, fragte ich. (Er frisst ab und zu Ameisen.) Zu viele, war die Antwort (Buch: Tierisch gute Gespräche von Amelia Kinkade, S. 118-119)».
Manchmal wirst du mit sehr skeptischen Menschen konfrontiert. Welcher Moment war für dich besonders beeindruckend, als die Skepsis verschwunden war?
Wenn man einem skeptischen Talkshow-Moderator live im Fernsehen erzählt, dass sein Hund seine neue Freundin hasst, und jedes Detail über sie beschreibt, von ihrer lauten, krächzenden Stimme bis hin zu ihrer aufdringlichen Persönlichkeit, und das gesamte Kamerateam in schallendes Gelächter ausbricht, weil sie die neue Freundin kennengelernt haben und alle dasselbe denken… Derselbe Hund erzählte mir die Farbe der Socken dieses Mannes, obwohl ich sie nicht sehen konnte, und von der neuen Krawatte, die er fast getragen hätte, mit den kleinen blauen Segelbooten darauf, die er aber an diesem Tag NICHT trug… Der Hund erzählte mir auch, dass er sich Sorgen um das rechte Knie dieses Mannes machte, weil es ihn in letzter Zeit plagte, nur damit der Moderator bestätigte, dass es eine alte Tennisverletzung war. Der Talkshow-Moderator schrie mich an: „Hören Sie auf, mit meinem Hund zu reden!“ Nun, ich habe gelacht und gelacht.
Die Tiere nennen auch oft Menschen und andere Tiere beim Namen. Als mich der Moderator in einer anderen Live-Talkshow fragte, was der Hund sehen könne, was sonst niemand sehen kann, und er etwas anbellt, das «nicht da» sei, sagte der Hund: «Polly ist im Haus». «Polly» stellte sich als ein Familienmitglied heraus, das gerade gestorben war. Der skeptische Talkshow-Moderator brach in Tränen aus. So gehe ich mit Skeptikern um. Zeige, die Magie Gottes, die Gott uns ALLEN mitgegeben hat, und Heilung findet selbst bei den am meisten verletzten, verschlossenen, wütenden und skeptischen Menschen statt. Mein Rat: Sei mutig! Schenke Liebe! Wenn wir Liebe geben, öffnen wir verschlossene Köpfe und dann gewinnen alle!
Wie weisst du, dass das Tier nicht etwas sagt, nur um dir oder den Besitzer zu gefallen?
Sie tun es. Tiere lügen manchmal, um die Gefühle ihrer «Besitzer» zu schonen. Deshalb ist die Ausbildung im Hellfühlen und dem Body Scan so wichtig, damit du einen genauen Eindruck bekommst, der völlig objektiv ist.
Wieso verstehen die Tiere es nicht, wenn wir einfach so mit ihnen sprechen, zum Beispiel, dass sie zum Tierarzt müssen? Warum müssen wir uns mit ihnen zuerst verbinden?
Unser normaler Geisteszustand liegt nicht auf ihrer Wellenlänge. Ihre Wellenlänge ist näher an Gott. Sie sind ein Engelsreich, und um mit den Schöpfungen des Schöpfers in Kontakt zu treten, müssen wir Menschen lernen, unser spirituelles Zentrum zu finden, zu meditieren und unsere turbulenten Gedanken und Emotionen zum Schweigen zu bringen und uns wieder mit den Harmonien der Natur in uns zu verbinden. Nur so können wir Harmonie mit der Natur ausserhalb von uns herstellen. Es ist ein Prozess der Liebe und des spirituellen Wachstums, der zu einem höheren Zustand des Bewusstseins führt. Wenn du diese Techniken erlernst, WERDEN deine Tiere dich verstehen, aber es erfordert eine Art von stiller Liebe und Zärtlichkeit, die die meisten Menschen nicht haben. Sie haben nicht die Geduld zu lernen, auf Gottes Geschöpfe zu hören. Aber ich stelle ein wachsendes Interesse an der Interspezies-Kommunikation fest, und so ist es mir eine grosse Ehre und Freude, eure Lehrerin zu sein.
Bilder: Amelia Kinkade, Daphne Chaimovitz