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Filmkritik «Deutschstunde»

Bild aus dem Film Deutschstunde

Wie weit können wir uns hinter der Ausübung einer Pflicht verstecken und ab wann müssen wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen?

Bewertung: 4 von 5.

Fazit «Deutschstunde»

«Deutschstunde» ist einer dieser Filme, die einen sprachlos den Kinosaal verlassen lassen. Ich fragte mich oft während dem Film, wie sich die Geschichte entwickelt hätte, wenn jemand für die Kinder eingestanden wäre. Aber dann hätte es diese Geschichte nicht gegeben und sie zeigt auf, wie erlernte Muster in der Vergangenheit uns immer wieder dasselbe durchleben lassen, bis wir uns ihnen vielleicht bewusstwerden und sie durchbrechen können.

Die Protagonisten wecken in einem alle Emotionen. Die schauspielerische Leistung des jungen Levi Eisenblätter ist bemerkenswert. Doch schiesst euch nicht nur auf den pflichtbewussten Vater und Dorfpolizisten Jens Jepsen ein. Schaut genauer hin. Mehr dazu im Interview mit Tobias Moretti.

Handlung «Deutschstunde»

Der Aufsatz in der Deutschstunde im Jugendarrest heisst «Die Freuden der Pflicht». Doch Siggi Jepsen (Tom Gronau) gibt ein leeres Blatt ab. Er kommt in die Zelle. Doch Siggi schildert, dass er zu viel über die Freuden der Pflicht zu schreiben habe und deswegen mehr Zeit gebraucht hätte, als in der Deutschstunde zur Verfügung stand. So beginnt er Heft um Heft seine Geschichte niederzuschreiben.

Der zehnjährige Siggi (Levi Eisenblätter) hat keine leichte Kindheit. Sein Vater Jens (Ulrich Noethen) ist Dorfpolizist und nimmt seine Pflichten todernst. Was ihm vom NS-Regime aufgetragen wird, erledig er ohne hinterfragen. So muss er eines Tages seinem Kindheitsfreund und Maler Max Nansen (Tobias Moretti) ein Berufsverbot erteilen, dessen Kunst als entartet eingestuft wurde.

Max kann und will sich nicht daranhalten. Er findet eine Möglichkeit durch seinen Patensohn Siggi weiterhin malen zu können. schliesslich malt ja Siggi und nicht er selbst. Als der cholerische Jens das herausfindet, gibt es Schläge für Siggi und einen Verrat an Max. Wird Max von den Nazis abgeholt und was geschieht mit diesen pflichtbewussten Menschen wie Jens nach dem Krieg?

Besetzung
* Tobias Moretti als Max Nansen
* Ulrich Noethen als Jens Jepsen
* Levi Eisenblätter als Siggi Jepsen (10 Jahre)
* Tom Gronau als Siggi (erwachsen)
* Sonja Richter als Gudrun Jepsen
* Johanna Wokalek als Ditte Nansen
* Maria Dragus als Hilke Jepsen
* Louis Hofmann als Klaas Jepsen

Bilder: Georges Pauly, © 2019 Filmcoopi AG, Daphne Chaimovitz


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