Filmkritik «Foxtrot»

Wie grausam muss es sein, sein Kind gleich zweimal zu verlieren.

Handlung «Foxtrot»

Der Film beginnt mit der traurigen Nachricht, dass ihr Sohn Jonathan (Yonaton Shiray) in Ausübung seiner militärischen Pflicht gefallen ist. Seine Mutter Daphna (Sarah Adler) bricht in den Armen der Soldaten zusammen, welche die Todesnachricht überbringen. Sie wird sofort ruhiggestellt. Sein Vater Michael Feldmann (Lior Ashkenazi) steht so unter Schock, dass er weder reden noch weinen kann.Eigentlich will Michael gar niemanden bei sich haben, doch das ist bei seiner Familie leichter gesagt als getan. Jeder will mithelfen und Trost spenden, aber vor allem auch erhalten. Mitten drin der fassungslose Michael. Als die Vorkehrungen für die Beerdigung soweit getroffen sind, kommt die unglaubliche Nachricht: Jonathan lebt! Es war eine Verwechslung, ein anderer Jonathan Feldmann ist gestorben. Michael ist so von Sinnen, dass er alle Soldaten anschreit und die gesamte Familie aus dem Haus wirft. Sofort will er, dass sein Sohn nach Hause zurückkehrt.Derweil sieht man Jonathan gelangweilt bei seinem Stützpunkt. Er und drei weitere Soldaten müssen eine Strasse bewachen. Der häufigste Passant ist ein Dromedar. Aus lauter Langeweile und Machtdemonstration schikanieren sie die Autofahrer und lassen sie zum Beispiel im strömenden Regen neben dem Auto warten. Dann geschieht Jonathan ein fataler Fehler. Schafft es Jonathan nach Hause zu seinen Eltern? Wird die Ehe der Feldmanns dieser Tragödie standhalten?

Fazit «Foxtrot»

Ein sehr trauriger Film einer typisch israelischen Familie. Drei Jahre müssen die jungen Männer ins Militär, die Frauen zwei. Je nach Aufgabe und Gebiet, in das die jungen Leute eingeteilt werden, muss die Familie jederzeit mit einer solchen Nachricht rechnen. Dieser Anti-Kriegsfilm von Regisseur Samuel Maoz zeigt zum einen die Schikanen der israelischen Armee auf, aber auch die Normalität, dass es völlig klar ist, dass jeder ins Militär geht. Es ist ein anderes Leben, über das wir hier nicht urteilen können.Der Titel Foxtrot und der Tanz kommt immer wieder im Film vor. Sei es, dass Jonathan neben der Barriere auf der Strasse ihn tanzt oder Michael Daphna den Tanz zeigt. Ein Tanz, bei dem man immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt – wie so oft im Leben auch. Ich empfehle diesen Film jedem, der sich nicht nur oberflächlich für das Thema Israel, Militär und Krieg interessiert. Hinter jedem gefallenen Soldaten steht eine Familie – egal auf welcher Seite.

Bilder: © Filmcoopi AG

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