12. Zurich Film Festival

Mein Rückblick zum 12. Zurich Film Festival

Jetzt ist es vorbei, das 12. Zurich Film Festival. Elf Tage war die Limmatstadt im Film- und Promifieber und ich war mitten drin. Diese Erinnerungen möchte ich gerne teilen und mich so auch bei den Organisatoren Nadja Schildknecht und Karl Spörri bedanken.

Mein ZFF Rückblick

 

Die Tage beim ZFF liefen mehrheitlich so ab: Die Pressevisionierung (PV) eines Films, die Medienkonferenz am selben oder darauffolgenden Tag, der Gang über den Green Carpet und immer einen Tag nach der PV kam das Highlight – das Interview.

Oliver Stone, Joseph Gordon-Levitt und Shailene Woodley: SNOWDEN

Pressekonferenz mit Oliver Stone, Joseph Gordon-Levitt und Shailene Woodley

Richtig begonnen hat für mich das ZFF mit der PV des Films «SNOWDEN» und deren Medienkonferenz mit dem Regisseur Oliver Stone sowie den beiden Hauptdarstellern Joseph Gordon-Levitt und Shailene Woodley. Ich war überrascht, wie witzig diese Hollywoodstars doch sind. Zwei Momente werde ich nie vergessen, als zum einen Oliver Stone gefragt wurde, weshalb er solche Filme macht, war seine Antwort: «Ich hasse Lügen! Und wenn die Regierung lügt, hasse ich das am meisten. Vielleicht kommt das von der Scheidung meiner Eltern. Als ich gemerkt habe, dass sie nicht das glückliche Vorzeigepaar waren, für das ich sie immer gehalten habe». Darauf konterte Joseph: «So jetzt sind wir bei Freud angelangt». Der ganze Saal lachte. Da erkannte man die Vertrautheit zwischen ihnen und wusste, dass Stone ihm diesen Kommentar sicher nicht übelnehmen würde. Leider wurde Shailene keine direkte Frage gestellt, weshalb Oliver die nächste Frage an sie weitergab. Worauf Shailene dann lachend antwortete: «Oh, führst du jetzt auch Regie beim Interview?».

Oliver Stone beim Interview

Der eindrücklichste Moment war für mich das Interview mit Oliver Stone am Sonntag, 25.9. Selten habe ich einen so authentischen Menschen erlebt, der es als seine Pflicht ansieht, der Welt politische Themen verpackt in einer guten Dramaturgie als Spielfilm näher zu bringen. Mit seinem Wissen und seinem Willen Demokratie wirklich zu leben, regt er zum Denken und Hinterfragen an, was mich wiederum sensibilisiert hat vor allem bei Abstimmungen noch genauer hinzusehen.

Ewan McGregor und Jennifer Connelly: American Pastoral

Ewan McGregor und Jennifer Connelly

Am Montag, 24.9. stand die PV von Ewan McGregors Regiedebut «American Pastoral» auf dem Programm – bei dem er zugleich die Hauptrolle spielte – sowie die Interviews mit ihm und der weiblichen Hauptdarstellerin Jennifer Connelly. Bei der Pressekonferenz erläuterte er, dass er nie zwei Hüte aufhatte, weil man als Schauspieler auch das Big Picture des Films im Kopf haben muss. Das komische für ihn war nur, dass es sich anfühlte, als ob er zum zweiten Mal Regie führe. Er hatte genügend Budget sowie super Schauspieler wie Jennifer Connelly und Dakota Fanning. «Ich will zurück und meinen ersten Film machen, mit jungen Schauspielern, nur fünf bis sechs Wochen drehen und wenig Geld» meinte er lachend.

Die Interviews folgen zum Startdatum des Films am 17.11.16

Hugh Grant: Florence Foster Jenkins

Hugh Grant bei der Pressekonferenz

Den unvergleichlichen britischen Humor bescherte uns Hugh Grant am Dienstag, 27.9. bei der Medienkonferenz. Er erzählte, dass Liebeskomödien nie sein Lieblingsgenre waren. Auf die Frage, wieso er nicht in so einem Film mitspielte, zwinkerte er: «Ich bin halt zu alt dafür». Hugh stellte nicht nur seinen neuen Film «Florence Foster Jenkins» vor, sondern wurde auch mit dem Golden Icon Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Woody Harrelson: LBJ

 

Woody Harrelson bei der Pressekonferenz

Locker flockig betrat Woddy Harrelson am Freitag, 30.9. das Mascotte und erzählte mit seinem texanischen Akzent über seine Rolle im Film «LBJ» . Obwohl er Texaner ist, hatte er einen guten Voice Coach, der ihm half Lyndon Baines Johnson bestens zu imitieren. Seine Meinung zu LBJ als Präsident: «Der Krieg hört niemals auf und Leute wie er kommen damit davon, naja ausser mit Vietnam». Und dann aus dem nichts: «Jetzt fang ich wieder an zu predigen. Stellt euch vor, wie sich meine Freunde fühlen. Oh nein, jetzt fängt er wieder an!» Woddy und der ganze Saal lachten. Aber neben all dem Spass wünscht er sich eine Regierung, die sich endlich mal um seine Bevölkerung und deren Anliegen kümmert, nicht nur um sich selbst.

Daniel Radcliffe: Swiss Army Man, Imperium

Daniel Radcliffe auf dem Green Carpet

Das letzte auf meinem Plan war das Interview mit Daniel Radcliffe zum Film «Swiss Army Man». Er präsentierte sogar zwei Filme am Festival (Imperium) und bewies in beiden, dass er viel mehr kann als nur Harry Potter. Nichts desto trotz ist er sehr dankbar und stolz auf diese Rolle, denn ohne die hätte er sicher nie diesen Berühmtheitsstatus erlangt. Dan erzählte: «Als die Potter-Filme vorbei waren und Journalisten fragten, was ich nun mache, da Potter und mein Leben vorbei seien. Musste ich schon aufpassen, diese Aussagen nicht als Tatsache hinzunehmen. Schliesslich bin ich Schauspieler und nicht nur die Figur Harry Potter!».

Das Interview folgt zum Startdatum des Films am 27.10.16

Bilder: Daphne Chaimovitz, Blogbusters.net

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