Filmkritik «The Founder»: Dieser Film hat mir vor allem wegen seinem guten Humor gefallen. Es wird mit Klischees gearbeitet und zeigt einen Mann, der trotz unzähligen Tiefschlägen den amerikanischen Traum noch lange nicht ausgeträumt hat. Und dieser Traum ist tatsächlich wahrgeworden — jeder kennt McDonald’s!
Ray Kroc (Michael Keaton) ist ein typischer Verkäufer. Nach diversen Misserfolgen versucht er gerade Milkshake-Mixer an den Mann zu bringen – mit mässigem Erfolg. Dennoch gibt er nicht auf und fährt Route um Route zu Restaurants und Diners in Amerika. Als er 1954 die Bestellung von sechs Mixern bekommt, glaubt er, es handle sich um einen Fehler. Doch dieses Restaurant in San Bernardino will sogar acht Mixer bestellen. Dies scheint ihm so suspekt, dass er die lange Fahrt auf sich nimmt und nach Kalifornien fährt.
Dort angekommen ist er so erstaunt über die Schnelligkeit mit der man in diesem Take-Away bedient wird, dass sein Interesse geweckt ist. Diese Idee muss man ausbauen und ganz Amerika zur Verfügung stellen. Die beiden Brüder, Mac (John Carroll Lynch) und Dick McDonald (Nick Offerman), sind zu Beginn sehr skeptisch. Sie hatten selbst schon versucht zu expandieren, doch haben dies aufgrund von diversen Kontrollproblemen sein gelassen. Doch Kroc hält dies nicht auf und er überzeugt die Brüder einen Vertrag abzuschliessen, damit er die Franchise-Rechte bekommt.
Zu Beginn läuft alles super. Nur manchmal nerven Ray die Gebrüder McDonald, weil sie ihn in seinem Tatendrang nicht unterstützen wollen. Aber er findet immer einen Weg und sonst verstösst er gegen den Vertrag. Nach seiner Meinung sind Verträge sowieso wie Herzen, dazu da gebrochen zu werden. Irgendwann merkt er aber, dass etwas nicht stimmen kann, weil er keinen Gewinn macht. Sehr wohl die Franchise-Nehmer und die Brüder, aber er bleibt auf der Strecke.
Kurz vor der Verpfändung seines Hauses lernt Kroc in der Bank Harry J. Sonneborn (B.J. Novak) kennen. Er erklärt ihm, dass er ins Immobiliengeschäft einsteigen muss, um Gewinn zu machen. Also gründet er eine neue Firma und stellt somit den Franchise-Nehmern den Grund für ihr McDonald’s Lokal zur Verfügung. Die Brüder in San Bernardino sind ausser sich. Mac erleidet sogar einen Schwächeanfall und muss ins Krankenhaus. Schlussendlich stimmen sie ihm zu für einen Betrag in Millionenhöhe ihm die Rechte der Firma zu überschreiben.
Dieser Aspekt des Films ist sehr unschön. Obwohl man Ray Kroc seinen Erfolg gönnen mag, ist es doch sehr traurig mitanzusehen, wie er den Brüdern ihr Baby wegnimmt. Am Schluss dürfen sie nicht einmal mehr ihr Restaurant in San Bernardino McDonald’s nennen. Kurze Zeit später machen sie Pleite. Wie wir nur allzu gut wissen, ist McDonald’s heute einer der grössten Fast-Food-Kette weltweit. Die Brüder wären Milliardäre geworden.
* Michael Keaton als Ray Kroc
* Nick Offerman als Richard „Dick“ McDonald
* John Carroll Lynch als Maurice „Mac“ McDonald
* Linda Cardellini als Joan Smith
* B. J. Novak als Harry J. Sonneborn
* Laura Dern als Ethel Kroc
* Justin Randell Brooke als Fred Turner
Bilder: Ascot Elite Entertainment Group
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