Interview mit Thomas Jäger

Thomas Jäger (59) aus Stuttgart ist seit zehn Jahren erfolgreich im Kontext Concept Cars, mit Schwerpunkt IT und EE (Elektrik/Elektronik) bei Mercedes Benz in Sindelfingen unterwegs. Mit dem Concept Car, der in Zusammenarbeit mit Disney entstanden ist, reist er an verschiedene Anlässe in der Welt. Für ihn ist es besonders inspirierend, mit interessierten Menschen über das Auto zu sprechen und so auch den Erhalt unsere Mutter Erde zu vermitteln.

Bild von Thomas Jäger Mercedes Benz

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Disney für den Film «Avatar»?
Die Kollaboration besteht direkt mit Disney World und James Cameron. Dieses Gedankengut, was sie mit Pandora verbinden, haben wir in unseren «Drachen» einfliessen lassen. Das Fahrzeug steht dafür, dass wir ressourcenschonend mit den Produkten unserer Erde umgehen. Die Navis leben in Frieden, respektieren sich gegenseitig und achten auf die Natur. Das sind ganz hohe Werte, insbesondere auf die Mutter Erde zu achten. Dies alles ist in dieses Fahrzeugkonzept mit eingeflossen. Zusätzlich wurde der Aspekt «human machine merge» eingearbeitet, der neue Interaktionsmöglichkeiten bietet.

Wie lange dauerte die Herstellung des Concept Cars?
Der Avatar (das Auto) wurde erstmalig an der CES (Consumer Electronics Show) 2019 gezeigt. Das Projekt dauerte ca. 2,5 Jahre vom Pinselstrich bis zur Umsetzung des Fahrzeugs. Concept Cars beinhaltet Technologieentwicklungen und neue Ideen.

Wie läuft der Herstellungsprozess ab?
Es gibt den Grundgedanken, dass ein Thema bespielt werden will. In diesem Fall das Thema Nachhaltigkeit. Design-Kollegen machen sich dann Gedanken, wie ein Fahrzeug aussehen könnte und erstellen erste digitale Entwürfe. Dann kommt die Technik hinzu und schaut, wie man das Design beibehalten und wie die ganze Technik in der Hülle umgesetzt werden kann. Dann ist es ein Wechselspiel zwischen den Beiden. Alles wird digital erstellt und digital bestätigt. Im Anschluss wird es vom Vorstand freigegeben, ist dann komplett engineered und wird nach dieser Vorlage gebaut. 

Bild des VISION AVTR Auto von Mercedes Benz

Was geschieht nach der Weltpremiere von «Avatar: The Way of Water» mit dem Auto?
Der Concept Car reist an verschiedene Anlässe in der Welt, wie die Weltpremiere von «Avatar: The Way of Water» oder das Zurich Film Festival, weil Mercedes Benz Sponsor ist. Nach Jahren kommt das Auto dann ins Museum.

Was von der Entwicklung dieses Concept Cars kann jetzt schon für neue Modelle von Mercedes Benz verwendet werden?
Da sind verschiedene Sachen dabei. Ein Teil dieser Technologien wie der Sitzbezug können in einem Produkt enden. Er hat Ledercharakter, fühlt sich so an und sieht so aus, basiert aber auf recycelten Plastikmaterial. Dies sollte der Kunde sehr zeitnah auch auswählen können. Das verwendete Holz basiert auf einem besonderen Baum, der schnell nachwächst. Dies ist sehr ressourcenschonend.

Betreffend dem Thema Nachhaltigkeit und Elektrobatterien wird es da in Zukunft auch andere Methoden geben?
Es wird permanent an der Forschung und Verbesserung der Batterietechnologie gearbeitet. Es ist ein längerfristiges Thema. Im April wurde der EQXX vorgestellt, bei dem die Reichweite optimiert wurde und wir von Stuttgart bis Südfrankreich gefahren sind, ohne nachzuladen. Über mehrere Dekaden gedacht, ist auch die Idee, Batterien herzustellen, die auf organischen Materialien basieren.

Bild des VISION AVTR Auto von Mercedes Benz

Was sind die Parallelen vom Drachen im Film «Avatar» und dem Concept Car?
Das ganze Design ist sehr vom Film inspiriert. Das Lenkrad ist das Herz und könnte man auch als Dashboard bezeichnen. Es stellt der Nacken des Drachens dar. Die T-Position des Displays erinnert an die Sicht der Navis, wenn sie auf dem Drachen sitzen und sich mit ihm verbinden. Das Auto wird mit dem eigenen Herzschlag gestartet.

Ein anderer Aspekt ist die Kopfstütze. Es ist eine Form ohne Lücke dazwischen. Das ist nach dem Blütenblatt inspiriert, wie die Navis in Pandora. Dies steht auch symbolisch für Sicherheit und Schutz.

Die Türen sind den Flügeln der Drachen nachempfunden. Die Flaps auf dem Rücken des Autos sind beweglich und verändern die Farbe, wenn man fährt oder bremst. Das ganze Auto hat einen Reptiliencharakter und viele Designelemente wurden aus der Tierwelt entnommen. 

Die Kugelräder stehen mit dafür, auf den Unterboden und die Natur zu achten. Das Design ist angelehnt an den Baum des Lebens. 

Bild des VISION AVTR Auto von Mercedes Benz

Bilder: Thomas Jäger, © Mercedes-Benz AG

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