Interview mit Tier im Fokus zum Tierrechtskongress 2023

Genau in einer Woche vom 5. bis 7. Mai findet der Tierrechtskongress in der Photobastei in Zürich statt. Während drei Tagen gibt es 30 Vorträge und Workshops zu vielen verschiedenen Tierrechtsthemen. Eine super Chance, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Neulingen die Wichtigkeit des Tierrechts aufzuzeigen. Organisiert wird diese wichtige Veranstaltung von der Schweizer Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF). Im Interview verraten sie, wieso es diesen Kongress braucht und was sie damit erreichen möchten.

Bild des Logos des Tierrechtskongress 2023

Wieso braucht es einen Tierrechtskongress in der Schweiz?
Ein Tierrechtskongress ist jeweils ein unvergessliches Erlebnis. Es gibt kaum einen Ort, wo man in so kurzer Zeit so viele Infos zu Tierrechten und Veganismus erhält und darüber hinaus mit so vielen Gleichgesinnten in Kontakt kommt. Durch den Kongress können sich Aktivist*innen, Expert*innen und Organisationen aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus vernetzen und zusammenarbeiten. Diese Vernetzung trägt dazu bei, die Tierrechtsbewegung als Ganzes zu stärken und eine grössere Wirkung in der Gesellschaft zu erzielen.

Wieso organisiert TIF den Tierrechtskongress?
Letzten Herbst besuchten einige TIFs einen Tierrechtskongress in Wien. Diese Veranstaltung inspirierte uns dazu, auch in der Schweiz eine ähnliche Plattform für Vernetzung, Wissenstransfer und Stärkung der Tierrechtsbewegung zu schaffen.

Was bedeuten Tierrechte für euch?
Für uns bedeuten Tierrechte die Anerkennung und Respektierung der grundlegenden Interessen und Bedürfnisse von nicht-menschlichen Tieren als empfindungsfähige Lebewesen. Wir glauben, dass Tiere, ähnlich wie Menschen, das Recht auf Unversehrtheit, Freiheit oder Leben haben sollten.

In Tierrechten liegt somit strategisches Potenzial zur Besserstellung von Individuen und Gruppen in unserer Gesellschaft. Wie die Geschichte zeigt, werden moralische Rechte nicht als Paket verliehen, sondern müssen nach und nach erkämpft werden. Das wirft für die Tierrechtsbewegung die Frage auf, mit welchen Rechten wir beginnen sollten. Diese Frage ist unseres Erachtens unbeantwortet – aber vielleicht kommen wir ihr am Kongress ein Stück näher.

Bild des Patentiers Tamay von TIF
Bild des TIF-Patentiers Tamay

Auf welche Kriterien habt ihr bei der Themenwahl geachtet?
Bei der Themenwahl für den Tierrechtskongress stand das Zielpublikum – die Tierrechtsbewegung – im Fokus. Unser Ziel war es, ein breites Programm zu Theorie und Praxis von Tierrechten zusammenzustellen. Wir achteten darauf, Themen aus verschiedenen Bereichen einzubeziehen, um den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen unserer Teilnehmenden gerecht zu werden und die Diskussion rund um Tierrechte umfassend zu fördern.

Was war euch bei der Auswahl der Referent*innen wichtig?
Bei der Auswahl der Referent*innen legten wir besonderen Wert auf verschiedene Themengebiete. Zum einen konnten wir einige bekannte Aktivist*innen aus Deutschland und Österreich gewinnen, sowie einige der bekanntesten Tierrechtler*innen der Schweiz. Wir freuen uns sehr, solch renommierte Leute in unserem Programm zu haben.

Darüber hinaus war uns ein möglichst ausgeglichenes Geschlechterverhältnis wichtig, um unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen einzubringen und eine inklusive Veranstaltung zu gewährleisten. Dieses Ziel haben wir sowohl bei den Referent*innen als auch beim Programm verfolgt.

Auf welchen Vortrag oder welchen Workshop freut ihr euch am meisten?
Wir planen insgesamt 30 Vorträgen und Workshops. Da ist es sehr schwierig, einen einzigen Beitrag zu favorisieren. Das Besondere an unserem Kongress ist gerade die Vielfalt der angebotenen Themen, die es ermöglicht, unterschiedliche Interessen abzudecken und verschiedene Perspektiven zu beleuchten.

Welche Vorträge oder Workshops sollten Gäste, die sich noch nicht so gut auskennen, unbedingt besuchen?
Für Gäste, die sich in dem Themengebiet noch nicht so gut auskennen, möchten wir betonen, dass alle Vorträge und Workshops so konzipiert sind, dass sie für alle Teilnehmenden, unabhängig von ihrem Vorwissen, geeignet und verständlich sind. Wir haben darauf geachtet, dass unsere Referent*innen sowohl für Fachpersonen als auch für Einsteiger*innen relevante Inhalte vermitteln. Daher können alle Gäste unbesorgt jeden Vortrag oder Workshop besuchen, der ihr Interesse weckt.

Bild eines verängstigten Schweins

Welche Botschaft möchtet ihr mit dem Kongress vermitteln?
Mit unserem Kongress möchten wir keine einzelne, spezifische Botschaft vermitteln, sondern vielmehr die Vielfalt und die unterschiedlichen Facetten der Tierrechtsbewegung abbilden. Wir planen, ein breites Spektrum an Themen und Perspektiven zu präsentieren, um den Austausch und das Wachstum der Bewegung zu fördern.

Was ist euer Ziel?
Für diesen Kongress ist unser Ziel, einen reibungslosen Ablauf und ein unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmenden zu gewährleisten. Wir möchten sicherstellen, dass die Veranstaltung inspirierend und informativ ist, sodass die Gäste wertvolles Wissen und neue Impulse mitnehmen können. Letztendlich hoffen wir, durch den Kongress die Tierrechtsbewegung ein Stück weiterzubringen und dazu beizutragen, dass sie noch stärker und wirksamer wird.

Wann entscheidet ihr, ob es nächstes Jahr wieder einen Tierrechtskongress gibt?
Frühestens nach dem Kongress. 🙂

Bild verängstigter Kälbchen

Bilder: Tier im Fokus (TIF), Leandra Brusa

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