Erdmännchen

Die putzigen Tierchen, die sich auf die Hinterbeine stellen und Ausschau halten, leben in Gruppen in Südafrika. Mit guter Kommunikation und Kooperation unter den Tieren schützen sich die Erdmännchen gegen ihre Feinde.

Bild vom Erdmännchen im Zoo Zürich

Wie kommunizieren die Erdmännchen?

Die Alarmrufe zwischen den Gruppenmitgliedern sind sehr spezifisch. Sie teilen den anderen Gruppenmitglieder mit, aus welcher Richtung der Angreifer kommt und wie nahe er ist. Wenn die Gefahr aus der Luft kommt, schauen die Erdmännchen nach oben, kommt sie vom Boden, laufen sie direkt in den nächstgelegenen Bau. Bei einem Angriff von einer Schlange läuft es aber ganz anders ab. Der Alarmruf für eine Schlange führt meist dazu, dass sich die ganze Gruppe um die Schlange versammelt und sie mobbt, damit sie das Gebiet verlässt.

Bild von Erdmännchen im Zoo Zürich

Natürlich ist die Kommunikation unter den Gruppenmitgliedern ebenfalls enorm wichtig. Alle paar Sekunden gibt jedes Erdmännchen einen Kontaktruf ab. Dieser Kontaktruf fördert den Gruppenzusammenhalt während der Nahrungssuche. Jungtiere geben konstante Bettellaute für Futter von sich. Hat ein erwachsenes Tier Futter gefunden, wechseln die Bettellaute in einen schrilleren «Gib-mir-das-Futter»-Ruf.

Die Erdmännchen kommunizieren auch über den Geruch. Alle Gruppenmitglieder markieren sich gegenseitig, was zu einem typischen Gruppengeruch führt. So können sie schnell gruppenfremde Artgenossen erkennen.

Bild des Erdmännchens im Zoo Zürich

Die Feinde der Erdmännchen

Erdmännchen leben in offenen Savannen, in denen sie zum Teil weite Strecken zurücklegen müssen, um Futter zu finden. Da sie auf der Futtersuche häufig graben, können sie nicht gleichzeitig nach Raubfeinden Ausschau halten. Deswegen sind sie eine leichte Beute für Angreifer. Mit ihrer Körpergrösse passen sie in das Beuteschema verschiedener Tiere wie Raubvögel, Schakale oder Schlangen. Um die Wahrscheinlichkeit eines unentdeckten Angriffes zu verringern, stellen sich einige Erdmännchen als Wachposten an exponierten Stellen auf. Dies ist das typische Bild, dass man von Erdmännchen hat. Sie haben einen speziellen Ruf, mit dem sie die anderen Gruppenmitglieder darüber informieren, dass jemand Wache steht. Sichten sie einen potenziellen Fressfeind, geben die Wächter einen spezifischen Alarmruf von sich.

Bild der Erdmännchen im Zoo Zürich

Gemeinsame Jungenaufzucht

Erdmännchen leben in Gruppen von drei bis 30 Tieren in Südafrika, wobei auch grössere Gruppen vorkommen. Generell pflanzt sich nur das dominante Paar fort. In den ersten Wochen nach der Geburt übernimmt jeweils ein erwachsenes Tier die Rolle des Babysitters, während der Rest der Gruppe auf Nahrungssuche ist. Der Babysitter wechselt normalerweise jeden Tag. So kümmert sich die ganze Gruppe um die Aufzucht der Jungtiere. Dies geht soweit, dass mehrere Weibchen die Jungtiere säugen, auch wenn sie selbst keine Jungen haben. Sobald die Jungen mit der Gruppe auf Nahrungssuche gehen, werden sie von verschiedenen «Helfern» gefüttert. Dank diesen Helfern ist die Überlebenschance der Jungtiere grösser, als wenn sich nur die Eltern um sie kümmern würden.

Bild von Erdmännchen im Zoo Zürich

Erdmännchen im Zoo Zürich

Zu Beginn der Eröffnung der neuen Lewa Savanne lebten im Zoo Zürich zwei Männchen und einem Weibchen. In der Zwischenzeit ist die Gruppengrösse auf dreizehn Tiere angewachsen. Vor kurzer Zeit hat das dominante Weibchen wieder Junge geworfen. Man weiss aber noch nicht, wie viele Jungtiere es sind.

Bild von Erdmännchen im Zoo Zürich

Bilder: Daphne Chaimovitz

3 Kommentar

  • Silvia 29/03/2021 at 10:05 am

    So klein die Tiere – so GROSS ihr Sozialleben – sehr spannend!

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  • Annemarie 05/04/2021 at 9:52 am

    Vielen Dank für deinen interessanten Bericht über diese niedlichen Tiere!

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    • Daphne Chaimovitz 06/04/2021 at 6:31 am

      Danke für deine lieben Worte. Freut mich, dass dir mein Bericht gefällt.

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