Weil so oft Missverständnisse entstehen, wenn Menschen nicht klar sagen, was sie wollen und ich selbst daran bin, die klare Kommunikation zur Routine zu machen, schreibe ich diesen Blogpost.
Im Studium habe ich gelernt, dass wir nicht nicht kommunizieren können. Der grösste Teil unserer Kommunikation läuft unbewusst ab und spiegelt sich in unserer Gestik, Mimik und Körperhaltung wieder. Was uns aber irritiert, auch wenn wir es nicht bewusst benennen können, wenn das Gesagte nicht mit der nonverbalen Kommunikation übereinstimmt.
Warum fällt uns klare Kommunikation so schwer?
Meiner Meinung nach ist das in der Schweiz sehr kulturell bedingt. Das Höflichsein und ja nicht negativ auffallen wollen, steckt tief verwurzelt in unseren Genen. Doch das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun! Es ist nicht unhöflich, klar zu kommunizieren. Es kommt nur darauf an, wie man es sagt. «C’est le ton qui fait la musique».
Wie kommuniziere ich klar?
Mittlerweile kriege ich schon leichtes Herzrasen, wenn ich Sätze höre, wie: «Könntest du vielleicht, eventuell, wenn es nicht zu viele Umstände macht, eine Milch mitbringen? Zu Beginn habe ich keine Ahnung, was die andere Person von mir will. Was hindert einen daran, klar zu sagen: «Kannst du mir bitte eine Milch mitbringen?» Diesen Fall zu ändern ist leicht. Schwieriger gestaltet es sich in Konfliktsituationen oder bei Themen, für die man sich (zumindest gefühlt) stark für sich einsetzen muss.
Klare Kommunikation in Konfliktgesprächen
Das Wichtigste ist, dass du dich nicht vom Ärger leiten lässt. Der Ärger zeigt uns, dass eine Grenze überschritten wurde. Es ist dann an uns herauszufinden, was diesen Ärger auslöst und dies dem Gegenüber mitzuteilen. Natürlich kommt es auch immer auf die Situation an. Aber es ist sicher immer eine gute Übung und hilft fürs nächste Mal, auch wenn sich das keiner wünscht. Das Zitat von Joseph Pulitzer finde ich auch für das Gesprochene sehr zutreffend. Mein Tipp: Zuerst den anderen validieren. Ich war zum Beispiel mit etwas bei einer Tätigkeit nicht einverstanden. Weil es mir so wichtig, war, wollte ich es geschickt anstellen. Deswegen habe ich sie zuerst validiert, in dem ich gesagt habe: «Ich sehe, dass du dir Mühe gibst. Ich habe gelernt, dass man es auf diese Weise handhabt. Deswegen werde ich es so beibehalten». Ob der Kommunikationspartner dies annehmen kann, liegt ganz allein bei ihm. Aber auf diese Weise fühlt sich der andere nicht angegriffen. Mit Ich-Botschaften wird einem (meistens 😉) auch nicht vorgeworfen, dass es nicht stimmt, was man sagt. Selbst wenn, vertraut auf eure innere Stimme und steht für euch ein. Das was ihr sagt, wird schon gehört, selbst wenn der andere es abstreitet oder abwertet. Manchmal muss man auch die Schalplattentechnik anwenden und sein Anliegen mehrmals sagen.Probiert es aus. Je klarer ihr kommuniziert und bei euch seid, desto authentischer wirkt ihr auf eure Umgebung. Ihr werdet merken, wie viel einfacher eine klare Kommunikation euch das Leben macht.
Illustrationen: Daphne Chaimovitz
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