Gestern fand die Kundgebung gegen Antisemitismus auf dem Münsterhof in Zürich statt. Parteiübergreifend setzten Politiker*innen und Religionsvertreter ganz klar ein Zeichen. Antisemitismus hat in der Schweiz nichts zu suchen! Dieser hat seit dem Terrorangriff auf Israel am Samstag 7. Oktober und dem daraus resultierenden Krieg leider weltweit wieder zugenommen.
Es ist sehr tragisch, dass viele Leute zum einen den Anschlag, als auch den Antisemitismus beschönigen oder gar legitimieren. Viele Menschen wissen einfach viel zu wenig über den Nahostkonflikt. Sie informieren sich nicht wirklich und rutschen dann in diese Antisemitismus-Schiene ab. So entsteht noch mehr Hass. Es gibt diese tolle Rede von Arnold Schwarzenegger, die ich hier verlinke, weil sie sich genau an solche Menschen richtet. Denn man hat jederzeit die Chance sein Leben, seine Denkweise und seine Ansichten zu verändern. Dafür muss man aber hinschauen und zwar bei sich. Denn nur wer in sich selbst stabil ist, lässt sich nicht mehr so schnell vom Aussen triggern und kann besser damit umgehen. Dann kann ich mich bewusst dafür entscheiden, welchen Weg ich einschlage, wie ich auf andere reagiere, auch wenn sie mir zum Beispiel feindlich gegenübertreten. Kurz: Was ich für ein Mensch sein will! Das ist hier wirklich die Kernbotschaft. Auch wenn ich heute so agiere, kann ich es morgen anders machen. Es ist einfach, sich irgendeiner Gruppierung anzuschliessen, die Hass und Angst verbreitet, aber verdammt schwierig und mutig, auszusteigen und die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.
All diese Menschen vereint auf der Bühne zu sehen und gegen Antisemitismus einzustehen, hat mir Hoffnung gegeben. Hoffnung, dass dies auch eines Tages für die Tiere möglich wird. Als Tierrechtsaktivistin bin ich der Überzeugung, dass erst ein wirklicher Friede möglich ist, wenn wir allen Lebewesen ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben gewähren. Deswegen ist der Dialog so wichtig, und zwar respektvoll und auf Augenhöhe. Nur so kann man das Gegenüber erreichen, Bewusstsein schaffen und informieren. Wenn wir diese Hürde aufgrund von allfälligen Animositäten oder Vorurteilen überwinden, tun sich ganz neue Wege auf. Nur gemeinsam sind wir stark! Genau diese Stärke habe ich gestern auf dem Münsterhof gesehen und bin als schweizerisch-israelische Doppelbürgerin tief berührt!
Bilder und Video: Daphne Chaimovitz
Keine Kommentare