Jasmin Feierabend (31) aus Zug hat sich mit ihrem Konzept Happy Souls vor etwa einem Jahr selbständig gemacht. Ihr Essen besteht aus viel mehr als nur Hot Dogs und Streetfood! Mit Liebe zum Detail und getreu ihrem Motto: «Always go the extra mile!» ist sie in der ganzen Schweiz unterwegs und verwöhnt uns mit ihrem Happyfood.
Das Konzept verbindet die Strasse mit Luxus. Entweder nehme ich ein Strassenprodukt und kreiere daraus ein Luxusprodukt oder umgekehrt. So entsteht die urbane Kombination von luxury Streetfood, die Basis von Happy Souls – a way of living.
Was machst du alles?
Wir bündeln unsere Leidenschaft und investieren sie hauptsächlich in hausgemachte Hot Dogs (lacht). Wir nehmen fast an allen Streetfood-Festivals in der Schweiz teil. Wenn wir nicht gerade auf der Strasse unterwegs sind, konzipieren wir kreative Food- und Set up-Arrangements für Unternehmen, Privatpersonen oder Festivals. Nebst der Foodproduktion mache ich die ganzen Konzepte, wie mit dem Team Stände in meiner Tiefgarage zu bauen. Wir verkaufen unsere Hot Dogs zum Beispiel aus einem Vintage-Pferdeanhänger.
Was zwischen Küche und Strasse nie fehlen darf ist die Musik – tanzen, feiern oder selber Musik machen. Ich singe mit einer super coolen Band Soul und Funk. Im Moment reicht die Zeit leider nur für Jam Sessions. Ich hoffe aber bald wieder intensiver Musik zu machen, um einen weiteren Videoclip zu drehen.
Wow, eine ganze Menge! Wie kamst du auf die Idee von Happysouls?
Vor eineinhalb Jahren habe ich mit den Hot Dogs gestartet. Zuerst hiess es «Heisser Hund» viele haben das aber nicht verstanden. Da es mir schnell langweilig wird und ich nicht immer nur Hot Dogs anbieten wollte, lag es auf der Hand den Namen zu ändern, um im Angebot flexibler zu werden. Wir möchten mit unserer Art, mit unserem Essen und unserer Energie die Seelen unserer Kunden berühren. Aus diesem Grund heissen wir Happy Souls. Happy Souls ist «A way of living».
Viele nehmen sich nicht die Zeit, um etwas zu tun, was ihnen Spass macht. Die Wertschätzung im Alltag fehlt. Dieser Aufgabe möchten wir uns annehmen. Daher nehmen wir uns Zeit – für jeden Einzelnen und investieren Liebe und Leidenschaft in jedes unserer Produkte. Das Lächeln auf dem Gesicht des Gegenübers ist die grösste Freude. 
Was hast du ursprünglich gelernt?
Ich habe meine Lehre als Gastronomiefachassistentin gemacht. Danach die Berufsmatura in Biel. Ein weiterer Schritt war die Hotelfachschule in Luzern. Um meine administrativen Fähigkeiten zu vertiefen, habe ich als Event Coordinator für Fossil Group Europe gearbeitet. Mein Aufgabengebiet war die Organisation der Basel World für alle 13 Brands der Fossil Group.
Was bedeutet es für dich selbständig zu sein?
Eine riesige Freiheit aber auch ein intensiver Kampf. Wenn du krank oder müde bist, interessiert es keinen. Du musst dann einfach weitermachen. Mir wird immer mehr bewusst, wie viel mir Wertschätzung bedeutet. Ich denke oft an ehemalige Chefs zurück und frage mich wie sie mit der Verantwortung und dem Druck umgegangen sind.
Was bedeutet für dich Kreativität?
Kreativität hat für mich ganz viele Gesichter. Alles was ich mache ist sehr kreativ. Musik, malen, Stand bauen, kochen, deswegen haben die Leute immer das Gefühl ich mache so viel. Aber eigentlich benutze ich nur die kreative Hirnhälfte. Für mich bedeutet Kreativität Selbstverwirklichung. Wenn ich meine Kreativität weitergeben kann und die Person dann daran Freude hat, ist das für mich das schönste.
Wieso kostümierst du dich manchmal an Events?
Der rote Zylinder habe ich von meiner Mutter bekommen und ist ein Glücksbringer. Für mich bedeutet jeder Event auch Entertainment und Show.
Wo holst du dir die Inspiration für deine Gerichte?
Viel vom Reisen oder meinen Praktika in verschiedenen Ländern. Essen ist für mich immer ein Zusammenspiel mit den Menschen, die ich auf meinen Reisen kennenlerne. Ich nehme dann immer die Gewürze mit. Wenn ich die Gerichte hier nachkoche, bin ich dann nochmals am entsprechenden Ort. Ich teile mit dem Essen meine Erlebnisse und möchte, dass die Menschen dann dies durch das Essen auch erleben können.
Was möchtest du mit deinem Essen vermitteln?
Ich möchte den Menschen ein Erlebnis bieten und immer die Extrameile gehen. Mein Essen wird selbst gekocht und jedes Gemüse wird von Hand geschnitten. Mir ist das sehr wichtig, dass wir nicht das Gefühl zum Produkt verlieren. Ich will dem Gast zeigen, dass ich mir Zeit für ihn nehme.
Für wen würdest du am liebsten einmal kochen?
Für die beiden Chef-Köche von Rochat, wo ich das Praktikum gemacht habe. Die Meinung meiner Eltern ist mir auch sehr wichtig. Mir bedeutet es viel mehr, dass die Gäste und meine Freunde mein Essen mögen und Freude daran haben.
Was von all deinen Tätigkeiten machst du am liebsten?
Streetfood liebe ich am meisten und Caterings, bei denen ich hardcore kreativ sein kann.
Du bist viel unterwegs, wie bringst du Familie und Freunde unter einen Hut?
Es ist natürlich sehr schwierig. Aber ich habe so tolle Menschen in meinem Leben, die dahin kommen, wo ich gerade bin. Sie respektieren, verstehen und unterstützen mich. Sei es mit motivierenden Worten, Mithilfe bei der Arbeit, einem Apéro oder einfach einer festen Umarmung! Das ist eines der grössen Geschenke, welche ich im Moment erhalte! Ohne das könnte ich mein Vorhaben nicht umsetzen.
Wo und wie tankst du Kraft?
Ich gehe zweimal in der Woche mit einer Freundin joggen, egal wie müde ich bin. Wenn ich singen kann, gibt mir das eine unglaubliche Energie.
Was singst du?
Soul und Funk. Ich schreibe und singe auch spanische Lieder.
Was bedeutet für dich Musik?
Musik ist eine andere Art von Kommunikation. Ich merke oftmals erst beim Singen, dass mich etwas bedrückt hat, weil ich sehr positiv eingestellt bin. Alles wo mich bedrückt, kann ich beim Singen loslassen. Mit jemanden zu musizieren ist eine grosse Verbindung, weil du eine gemeinsame Freude teilst.
Was möchtest du beruflich noch unbedingt erreichen?
Im Moment möchte ich mich stabilisieren. Es muss alles noch mehr ein Selbstläufer werden. Mein Traum ist ein kleines Hotel mit 20 Zimmer bei einem Rebberg, wo ich meinen eigenen Wein herstellen und ein Welcome-Home-Feeling vermitteln kann.
Bilder: Daphne Chaimovitz, Jasmin Feierabend, Juan Elias
Keine Kommentare