Taggeckos

Es gibt über 2000 Geckoarten auf der Welt und leider gehören sie zu den Reptilien, deren Bestände immer weiter abnehmen. 21 Prozent der Reptilienarten weltweit sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gefährdet und die Familie der Geckos zählt zu den am stärksten gefährdeten. Drei Taggeckoarten werden nun genauer vorgestellt, die neu im Zoo Zürich wohnen.  

Bild eines Querstreifen-Taggecko im Zoo Zürich

Kurzkopf-Taggecko

Der Kurzkopf-Taggecko hat eine braun-gräuliche Grundfarbe überzogen mit grünen und braunen Punkten – die perfekte Tarnung auf trockenen, rauen Baumrinden wie sie zahlreich im Trockenwald zu finden sind. Seinen Namen verdankt er seinem eher kurzen und gedrungenen Kopf. Und mit nur 10-12 Zentimetern Länge zählt er zu den kleineren Geckoarten.

Bild eines Kurzkopf-Taggecko im Zoo Zürich

Als Trockenspezialist kommt er mit wenig Wasser aus. Er leckt lediglich ein wenig morgendlichen Tau von den Pflanzen. Eng verbunden ist er besonders mit dem Sukkulentengewächs Euphorbia stenoclada. Das ist der bevorzugte Brutort des Geckos. Dieses bietet ihm und seinem Gelege idealen Schutz vor Fressfeinden. Hat ein Weibchen eine passende Stelle auf der Pflanze gefunden, verkeilt es die Eier zwischen den Ästen. Die Eier sind ungewöhnlich stabil und sehr glatt. Es wird vermutet, dass die eine Anpassung an den heissen und trockenen Lebensraum ist. Die fast wie poliert wirkende Oberfläche sorgt für eine grössere Reflektion der Sonnenstrahlen und schützt die Eier so vor Überhitzung.

Bild eines Kurzkopf-Taggecko im Zoo Zürich

Um sich selbst zu schützen, nutzt der Kurzkopf-Taggecko noch einen besonders raffinierten Trick: Seine Haut ist sehr dünn und löst sich leicht vom Körper. Gerät er in Bedrängnis, wirft er nicht wie viele andere Echsen seinen Schwanz ab, sondern stopft seinem Verfolger im wahrsten Sinne des Wortes das Maul – mit jeder Menge Schuppen und Hautfetzen. Das ist kein Problem für den Gecko, weil sie wieder nachwachsen

Bild eines Kurzkopf-Taggecko im Zoo Zürich

Querstreifen-Taggecko

Mit bis zu 26 Zentimetern Gesamtlänge ist der Querstreifen-Taggecko die zweitgrösste Taggeckoart. Die namensgebenden Querstreifen sind vor allem bei den Jungtieren gut sichtbar, während sie bei ausgewachsenen Tieren immer unregelmässiger werden. Besonders farbenprächtig mit leuchtend grünem Kopf und türkisblauen Schwanz sind die Tiere vor allem während der Paarungszeit, welche in die regenreichen Monate Dezember bis März fallen. Die restliche Zeit des Jahres verblassen die Farben, wodurch sie für Fressfeinde weniger gut sichtbar sind und durch die unregelmässige Musterung meist gut mit dem Untergrund verschwimmen.

Bild eines Querstreifen-Taggecko im Zoo Zürich

Für einen Gecko sind Querstreifen-Taggeckos geradezu sozial. Hat sich ein Paar gefunden, bleibt es wohl ein Leben lang monogam zusammen. Diese Geckoart kann bis zu 25 Jahre alt werden. Es ist auch unüblich, dass die Eltern und Jungtiere in einer Art Familienverband zusammenleben. Unter vielen Geckoarten ist Kannibalismus weit verbreitet. Eltern fressen auch schon mal den eigenen Nachwuchs. Nicht so bei den Querstreifen-Taggeckos. Die auffällige Färbung der Jungtiere mit markanten Querstreifen bildet offenbar eine Art Fressbarriere. Erst mit circa neun Monaten verlieren die Jungtiere diese Färbung.

Bild eines Querstreifen-Taggecko im Zoo Zürich

Blaue Bambus-Taggecko

Über eine aussergewöhnliche Färbung verfügt auch der Blaue Bambus-Taggecko. Sein Körper ist leuchtend blau, sein Kopf grasgrün gefärbt. Trotz seines auffälligen Äusseren wurde er erst 1991 das erste Mal wissenschaftlich beschrieben. Er lebt in den eher trockenen Regionen Madagaskars im Bambuswald. Das Verbreitungsgebiet des eher kleinen Geckos erstreckt sich lediglich über sehr kleine, einzelne Gebiete in der Küstenregion Nordwestmadagaskars. Deswegen ist der Blaue Bambus-Taggecko von allen drei vorgestellten Geckosarten am stärksten bedroht.

Bild der Blaue Bambus-Taggecko im Zoo Zürich

Bilder: Daphne Chaimovitz

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