Trampeltier

Das Trampeltier lebt in Zentralasien in und um die Wüste Gobi. Diese ist geprägt durch extrem heisse Sommer, sehr kalte Winter, wenig Niederschlag und grosse Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages. Das Trampeltier hat sich perfekt an seine karge und von Extremen geprägte Umwelt angepasst. Die mit Fett gefüllten Höcker (nein, die Höcker sind nicht mit Wasser gefüllt!) dienen dabei als Energiereserven, die es den Tieren erlauben, längere Zeit ohne Futter und Wasser zu verbringen.

Bild des Trampeltiers im Zoo Zürich

Eigenschaften des Trampeltiers

Das Trampeltier oder zweihöckrige Kamel gibt es als domestiziertes Hauskamel und als Wildkamel. Zusammen mit dem Dromedar oder einhöckrigen Kamel bilden sie die Gattung der Altweltkamele. Trampeltiere leben in Haremsgruppen mit einem Männchen und mehreren Weibchen. Selten sind sie auch als Einzelgänger unterwegs.

Bild von Trampeltier Ona und Daphne Chaimovitz im Zoo Zürich

Das Trampeltier hat sich durch verschiedene Anpassungen perfekt an seine Umwelt angepasst. Dicke Augenlieder, lange Wimpern und verschliessbare Nasenlöcher schützen bei Sandstürmen Augen und Nase. Schwielige Polster anstelle von Hufen helfen den Kamelen beim Laufen auf Sand, da die Tiere weniger stark einsinken. In den kalten Wintermonaten ist das Fell des Trampeltieres sehr dicht und lang. Im Frühling gibt es dann einen Fellwechsel zu einem viel leichteren und kürzeren Fell für den heissen Sommer.

Bild des Trampeltiers im Zoo Zürich

Anders als bei den meisten anderen Säugetieren ist die Körpertemperatur der Trampeltiere flexibel und kann, je nach Aussentemperatur, um 6 bis 8 Grad Celsius schwanken. Damit vermeiden die Tiere eine Unterkühlung oder Überhitzung.

Um in ihrer trockenen Umwelt zu überleben, müssen Trampeltiere wo immer möglich Wasser sparen. Darauf ist der Körper mit verschiedenen Anpassungen eingerichtet. Kot und Urin sind sehr stark konzentriert, um möglichst wenig Wasser zu verlieren. Die spezielle Form und hohe Anzahl roter Blutkörperchen sorgt zudem dafür, dass Trampeltiere in kürzester Zeit sehr viel Wasser aufnehmen können. Es kann bis zu 135 Liter in 13 Minuten trinken!

Bild des Trampeltiers im Zoo Zürich

In Zeiten mit wenig Wasser verbrennen die Trampeltiere Fett aus den Höckern. Dabei entsteht neben Energie auch noch Wasser. Das Wildkamel ist zudem die einzige bekannte Säugetierart, die zum Trinken zur Not auch nur Salzwasser trinken kann.

Bild der Trampeltiere im Zoo Zürich

Hauskamel oder Wildkamel, wer war zuerst da?

Anders als es die Namensgebung vermuten lässt, ist bis heute nicht abschliessend geklärt, inwiefern das Hauskamel und das Wildkamel miteinander verwandt sind. Das Hauskamel könnte die domestizierte Form des Wildkamels sein, dieses wiederum eine verwilderte Form des Hauskamels oder beides eigene Arten mit einem gemeinsamen Vorfahren. Das Hauskamel wurde vor etwa 4000 bis 6000 Jahren in Zentralasien domestiziert.

Bild des Trampeltiers im Zoo Zürich

Das Wildkamel ist vom Aussterben bedroht

Während das Hauskamel in Zentralasien als Last- und Nutztier weit verbreitet ist, ist das Wildkamel vom Aussterben bedroht. Heute schätzt man den Bestand auf unter 1000 Tiere in der Natur. Die Wildkamele sind vor allem durch die Konkurrenz mit Nutztieren, die Jagd und die Zersiedelung der Landschaft bedroht. Alle in Zoos gehaltenen Trampeltiere sind Hauskamele; kein Zoo weltweit hält Wildkamele.

Bild der Trampeltiere im Zoo Zürich

Wie immer noch ein paar weitere Impressionen von meinem Zoobesuch.

Bild des Wolfes im Zoo Zürich

Am Zmittag

Chilling in the rain

Bild von Trampeltier Ona und Daphne Chaimovitz im Zoo Zürich

Bilder: Daphne Chaimovitz, Dominik Ryser (Zoo Zürich)

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