Marco Diener ist mit gerade mal 28 Jahren Partyveranstalter, Clubbesitzer und angehender Gastronom. Da war die Location fürs Interview natürlich gleich klar. Im Space Monki spricht er über die Anfänge, seine Motivation und Träume, die er noch verwirklichen will.
Wie kamst du zum Party veranstalten?
Ich war viel im «Usgang», als ich angesprochen wurde, ob ich eine Party promoten möchte. Im damaligen Station Club konnte ich dann meine erste Party schmeissen. Eigentlich wollte ich 2012 auswandern, habe es dann aber sausenlassen und bin ins Partygeschäft eingestiegen, weil ich eine Vision hatte.
Du organisierst einer der grössten Dayparties «Terrazzza». Was war dein Anreiz?
Zu Beginn wollte ich einen coolen Nachmittag für Freunde und Liebhaber der elektronischen Musik machen. Ich dachte natürlich nie daran, dass dies einmal so gross werden würde. Mein Anreiz war einfach etwas Spezielles für meine Kollegen zu organisieren.Mittlerweile führst du deinen eigenen Club. Was macht das Space Monki einzigartig?
Gute Frage. Der laufende Wandel macht den Club einzigartig. Wir sind nonstop daran, den Club zu verändern und zu verbessern. Das Programm ist auch komplett anders, als was es in Zürich schon gibt.
Was zum Beispiel?
Andere Bookings, andere Artisten der elektronischen Musik. Du musst dich von allen Seiten abheben, sonst ist der Kuchen einfach zu klein, damit der Club jedes Wochenende voll ist.
Welches Partyvolk möchtest du ansprechen?
Partyleute ab 21 Jahren, die in der elektronischen Musik zuhause sind, aber auch Künstler und Kunststudenten. Jeder ist bei uns willkommen, der unsere Philosophie versteht und mitmacht.Nach welchen Kriterien suchst du dir die DJs aus?
Oftmals hat es eine persönliche Verbindung. Wie ist der Artist menschlich, was für Charakterzüge hat er und wie ist er gegenüber dem Space Monki eingestellt. Natürlich muss es auch von der Musik her stimmen.
Gibt es einen DJ, den du unbedingt einmal verpflichten möchtest?
Da gibt es unglaublich viele und jeden Tag kommen welche dazu. DJ zu sein ist ein 24 Stunden Job. DJ Okain wollte ich schon lange verpflichten, das habe ich nun auch geschafft.
Der Club ist auch ein Restaurant. Wieso war dir der Schritt in die Gastronomie wichtig?
Ich bin ehrlich. Als ich in diesen Laden gekommen bin und diese Küche gesehen habe, wusste ich, die Kosten sind zu hoch, um etwas Neues zu machen. Wir haben überlegt, wie wir dies nützen können. Mit einem alten Schulkollege habe ich zusammen die Idee entworfen und das Projekt Restaurant gestartet. Das Space Monki soll auch mehr sein, als nur ein Club. Wir wollen daraus einen 24 Stunden Betrieb machen und so etwas für das Quartier und ein lebendiges Zürich beisteuern. Dazu gehört natürlich auch ein Mittags- und Abendservice, denn wir mit dem Restaurant abdecken. Die Gäste können Bio, sehr gesund und cozy essen. Wir haben immer insgesamt sechs Menus, dies ist das Konzept von Massgekocht.Wie erholst du dich von all deinen verschiedenen Tätigkeiten?
Momentan gar nicht. Zurzeit ist es sehr intensiv. Aber das war mir auch bewusst und ich habe mich darauf eingestellt. Da bin ich nun drin und komm auch nicht so schnell wieder raus. Manchmal gehe ich ein, zwei Tage weg, um mich zu erholen. Gegenwärtig funktioniert es so.
Was motiviert dich, gerade an nicht so einfachen Tagen weiterzumachen?
Meistens gehe ich an eine Party (lacht). An den Dingen, an denen ich gerade arbeite, brauche ich gar keine Motivation. Die ist von Anfang an da, sonst hätte ich es nicht gemacht. Das Ziel ist die Motivation.
Was rätst du jungen Menschen, die gerne in der Eventszene arbeiten möchten?
Eine sehr gute Planung ist wichtig und es braucht Zeit. Oftmals hat man eine klare Vorstellung von etwas, aber in der Praxis funktioniert es gar nicht. Es braucht eine gute Vision, eine saubere Planung und ein Team, das für deine Vision arbeitet. Dies rate ich aufstrebenden Partyveranstaltern. Jung bin ich noch selbst (zwinkert).Welche Träume möchtest du noch verwirklichen?
Natürlich möchte ich in erster Linie, dass das Space Monki immer noch besteht und mit meinen «Terrazzza» Events stabil weiterfahren. Privat möchte ich die Welt ein wenig bereisen und neue Kulturen kennenlernen. Vielleicht irgendwann einmal eine Frau und ein Kind, das wäre doch schön.
Ein Partybaby.
Genau (lacht).
Bilder: Daphne Chaimovitz
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