Event «Vegane Bauernhöfe – Widerspruch oder Zukunftsmodell?»

Im Rahmen des Umweltfestivals mit dem Thema Ernährung von films for future wurde am Freitag, 4. März der Dokumentarfilm «Lebenshöfe – Visionen für eine friedliche Welt» gezeigt. Im Anschluss wurde darüber diskutiert, ob vegane Bauernhöfe ein Widerspruch oder das Zukunftsmodell sind.  

Bild des Programms des Umweltfestivals films for future

Der berührende Dokfilm öffnet einem das Herz. Er lässt einen beschämt zu Boden blicken, wenn über die Ausbeutung der Tiere gesprochen wird, spendet aber auch viel Hoffnung und liefert vor allem Handlungsmöglichkeiten, damit diese Hilflosigkeit gegenüber diesem kranken Ausnutzungssystem einen nicht lähmt. Ein sofortiger Impact hat die Umstellung auf eine vegane Ernährung. Regenwälder werden für das Anpflanzen von Tierfutter abgeholzt, welches dann zu uns gebracht wird, um die Tiere möglichst schnell zu mästen. Wenn man tierische Produkte aus seinem Ernährungsplan streicht, gewinnen die Tiere, die Natur und vor allem auch wir Menschen. Leider ist dieses Gedankengut noch nicht wirklich bei uns angekommen, weil wir in der westlichen Zivilisation gewohnt sind, alles zu jeder Zeit zu kriegen.

Bild der Gäste Selina Blaser, Sarah Heiligtag und Sabrina Gilles des Umweltfestivals films for future

Was ist ein Lebenshof?

Auf einem Lebenshof leben Mensch, Tier und Natur friedlich miteinander. Keiner wird ausgebeutet, gequält oder getötet. Der ehemals konventionelle Landwirtschaftsbetrieb hat auf eine bio vegane Landwirtschaft umgestellt. Manche Lebenshöfe machen Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung zum Beispiel über die Tiere, deren Leid in der Nutztierhaltung, über die vegane Ernährung und die Ackerbewirtschaftung aufzuklären. Der Lebenshof Hof Narr unterstützt auch Bauern bei der Umstellung zu einer gewaltfreien Landwirtschaft – der sogenannten Transfarmation. Sarah Heiligtag ist Präsidentin des Lebenshof Hof Narr und berichtet im Interview, was ihre Gedanken zum Dokumentarfilm sind, aus welchem Grund Bauern umstellen wollen und wie man die Transfarmation konkret unterstützen kann.


Die Co-Produzentin des Films und Lebenshofexpertin Sabrina Gilles war ein halbes Jahr auf dem Hof Narr, wo die Idee zum Film entstand. Mittlerweile hat sie viele Lebenshöfe in den Nachbarstaaten besucht und befasst sich eingehend mit ihnen. Wie es zum Film kam und wo er noch gezeigt wird, erzählt sie mir im Gespräch.   


Im Anschluss des Films wurden viele Fragen aus dem Publikum gestellt und fundiert von den Podiumsgästen Sarah Heiligtag, Sabrina Gilles und Selina Blaser (Landwirtin Lebenshof KuhErde) beantwortet. Ich bin überzeugt, dass bei den Zuschauern ein Prozess in Gang gesetzt, oder das Bewusstsein noch mehr geschaffen wurde für ein friedliches Miteinander zwischen Mensch und Tier. Meiner Meinung nach ist die Erkenntnis ganz wichtig, dass wir bei einer veganen Ernährung nicht auf etwas verzichten müssen, denn ein anderes Leben gehört uns nun mal nicht! Ein kurzer Genuss rechtfertigt auch nicht, dieses immense Tierleid und die Umweltbelastung, die daraus generiert wird. Mittlerweile gibt es so viele pflanzliche Alternativen, genau damit niemand auf etwas «verzichten» muss. Man könnte meinen, fast täglich schiesst irgendwo ein neues veganes Produkt aus dem Boden. Die Detailhändler liefern sich auch mit ihren Eigenkreationen einen Wettbewerb um das beste Produkt.

Aber der ausschlaggebende Punkt sollte die Erkenntnis sein, dass ein Tier auch jemand ist. Jemand, der leben, lieben, herumtollen, schlafen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen möchte. Deswegen besuche einen Lebenshof, stelle Fragen, sprich mit den Tieren und wenn sie möchten, dann streichle sie. Öffne dein Herz und stelle dich dem Unrecht, dass ihnen Tag für Tag angetan wird und sage «Stopp».

Bild von Timi und Daphne Chaimovitz auf dem Lebenshof Hof Narr
Mein Patensäuli Timi auf dem Lebenshof Hof Narr

Bilder und Videos: Daphne Chaimovitz

2 Kommentar

  • Sabrina 10/03/2022 at 6:15 pm

    Vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag, toll auf den Pinkt gebracht🙏👏❤️

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