Filmkritik «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Unterschätze nie – NIEMALS – die Liebe einer Mutter!

Bewertung: 5 von 5.

Kinostart: 12. Mai

Bild aus dem Film «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Fazit «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Es ist der Albtraum einer jeder Familie, wenn der Sohn sich radikalisiert und in ein anderes Land reist. Doch was ist, wenn er eigentlich noch nichts getan hat, ausser mit den falschen Leuten zu reden? Ist er dann schon ein Terrorist? Murat Kurnaz wurde als solchen behandelt und landet in der Guantanamo Bay Naval Base. Ohne Anklage, ohne Prozess, ohne Rechte. Weder Kuba noch die USA fühlen sich für die Rechtslage zuständig und so sitzen heute noch 39 Gefangene in Guantanamo! Eine Schande!

Doch der Film hat nicht diese bleierne Schwere. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas hat er viel Humor, was der witzigen Mutter Rabiye Kurnaz zu verdanken ist. Ihr Kampf um einen fairen Prozess und der hoffentlich in der Freilassung ihres Sohnes endet, lässt sie über sich hinauswachsen. Man sollte nie jemanden unterschätzen, nur weil er oder sie vielleicht nicht den höchsten Bildungsgrad oder die beste berufliche Position hat! Was aber zwangsläufig aus dem andauernden Marathon und der Sorge um den Sohn resultiert, dass sie sich selbst und auch alle anderen Familienmitglieder zurückstellt. So lassen die Schulnoten des einen Sohnes nach. Nach dem über fünfjährigen Kampf wird auch Rabiye schwer krank, aber erholte sich zum Glück wieder. Dies zeigt, dass die Auswirkung eines Ereignisses sich nicht nur auf die primäre Person beschränken, sondern dass Familienmitglieder und Freunde ebenfalls starke (gesundheitliche) Konsequenzen davontragen.

Bild aus dem Film «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Handlung «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Die Familie Kurnaz sind türkische Immigranten, die sich wohl in Deutschland führen. Doch der älteste Sohn Murat (Abdullah Emre Öztürk) verstrickt sich nach dem 11. September 2001 immer mehr in religiöse Kreise und beschliesst nach Pakistan zu reisen. Seine temperamentvolle Mutter Rabiye (Meltem Kaptan) ist völlig vor den Kopf gestossen, versucht über alle Wege Kontakt mit ihrem Sohn aufzunehmen und ihn zur Heimkehr zu bewegen. Dann erreicht sie die erschütternde Nachricht, dass Murat an die Amerikaner ausgeliefert wurde und in Guantanamo sitzt. Was dies genau bedeutet, ist ihr völlig unklar.

Bild aus dem Film «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Weil niemand bei den Behörden ihr helfen wird, schlägt sie das Telefonbuch auf und landet bei Rechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer). Dieser sieht sich als ein Verfechter der Menschenrechte dazu berufen, Murat zu verteidigen. Denn auch wenn er ein Terrorist sein sollte, hat er doch ein Recht auf einen fairen Prozess. So beginnt der Kampf. Rabiye scheut keine Gelegenheit, um für die Freilassung ihres Sohnes zu kämpfen. So schliessen sie sich der Sammelklage gegen den US-Präsidenten Georg W. Bush an und hoffen auch über die mediale Aufmerksamkeit, auf die Ungerechtigkeit in Guantanamo zu informieren. Wie lange hält Rabiye diesen Kampf durch und wie gehen ihre anderen Söhne mit der Abwesenheit der Mutter um? Kommt Murat jemals frei?  

Bild aus dem Film «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Besetzung
* Meltem Kaptan als Rabiye Kurnaz
* Alexander Scheer als Bernhard Docke
* Charly Hübner als Marc Stocker
* Abdullah Emre Öztürk als Murat Kurnaz
* Jeanette Spassova als Sekretärin Koslowa
* Nazmi Kirik als Mehmet

Bilder: © 2022 Filmcoopi AG, Luna Zscharnt, Andreas Hoefer


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