Filmkritik «The Good Nurse»

Da geht man mit einem ganz anderen Bewusstsein ins Krankenhaus. Die beiden Hauptdarsteller Jessica Chastain und Eddie Redmayne begeistern. Wahre Güte durchbricht die Mauer des Schweigens.  

Bewertung: 4 von 5.

Netflixstart: 26. Oktober

Bild aus dem Film «The Good Nurse»

Fazit «The Good Nurse»

Gänsehaut pur für jeden, der schon einmal vom Spital dem Pflegepersonal abhängig war. Es ist sehr beängstigend zu sehen, wie leicht wir eigentlich in einem Spital Opfer eines Mordes werden können, ohne dass es danach aussieht. Obwohl Charles Cullen ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch zu sein scheint, ist er in Tat und Wahrheit ein Serienkiller. Das gravierende an dem Ganzen ist, dass die Spitäler es gewusst haben. Anstatt ihn anzuzeigen, haben sie ihn entlassen. Er marschierte schnurstracks ins nächste Krankenhaus in einer anderen Stadt. Es erinnert ein bisschen an den Film «Spotlight» und an das Vorgehen der katholischen Kirche bei den Missbrauchsfällen. Da wurden die Priester auch einfach irgendwo anders hin versetzt, ohne dass man die Gemeinde gewarnt oder den Priester angezeigt hätte. Diese Vertuschung der Spitäler ans Licht zu bringen sowie die Freundschaft zwischen Amy und Charles zu veröffentlichen, ist sehr sehr wichtig. Denn es zeigt eine ganz andere Herangehensweise als die üblichen polizeilichen Methoden. 

Bild aus dem Film «The Good Nurse»

Und zwar mit Respekt und Freundlichkeit einer Person zu begegnen, obwohl diese schwerwiegende Verbrechen begangen hat. Das bedeutet auf keinen Fall, dass man diese Verbrechen gutheisst, aber durch die Freundschaft zwischen Amy und Charles ergab sich erst die Möglichkeit diese Verbrechen überhaupt aufzuklären. Es waren keine Foltermethoden oder bösartige Verhöre, sondern ein Zuhören und das Erinnern an eine gemeinsame Zeit. Dieses Bewusstsein öffnet neue Möglichkeiten des Mitgefühls und somit auch die Möglichkeit Verbrechen aufzuklären, die sonst aufgrund von Mangel an Beweisen nie aufgeklärt worden wären. 

Bild aus dem Film «The Good Nurse»

Besonders bemerkenswert ist die schauspielerische Leistung von Eddie Redmayne. Er schafft es perfekt den freundlichen Typ und den beängstigenden, dunkleren Teil von Charles Cullens Charakterzügen aufzuzeigen. Achtet auf seine Hände, das ist echt creepy!

Handlung «The Good Nurse»

Die alleinerziehende Mutter Amy Loughren (Jessica Chastain) kämpft sich Nacht für Nacht durch ihre Schicht im Krankenhaus, um ihre Familie zu ernähren. Niemand darf wissen, dass sie sehr krank ist und eigentlich nicht fähig ihrer anstrengenden Arbeit nachzugehen. Aufgrund des sensationellen Versicherungssystems in den USA hat sie keine Krankenversicherung und kann sich nicht krankschreiben lassen. Eines Tages wird er ihr ein zusätzlicher Pfleger zu Seite gestellt. Charles Cullen (Eddie Redmayne) hilft ihr nicht nur im Job, sondern auch zu Hause mit den beiden Mädchen. Der Beginn einer schönen Freundschaft.

Bild aus dem Film «The Good Nurse»

Doch immer wieder sterben Menschen im Spital, die eigentlich gar nicht so krank waren. Aufgrund einer internen Ermittlung wird auch die Polizei auf den Plan gerufen. Das Spital ist aber nur scheinbar kooperativ und versucht die Hintergründe zu vertuschen. So enden die Ermittlungen immer wieder in einer Sackgasse. Wäre da nicht Amy, die wichtiges zum Fall beisteuern kann. Doch was bedeutet das für die Freundschaft mit Charles? Und welche Auswirkungen hat das auf ihre Gesundheit?

Bild aus dem Film «The Good Nurse»

Besetzung
* Jessica Chastain als Amy Loughren
* Eddie Redmayne als Charles Cullen
* Nnamdi Asomugha als Danny Baldwin
* Noah Emmerich als Tim Braun
* Kim Dickens als Linda Garran
* Malik Yoba als Sam Johnson

Bilder: JoJo Whilden / Netflix 2022 © Netflix


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