Filmkritik «The Zone of Interest»

Der absolute Irrsinn! Mauer an Mauer zum Massenvernichtungslager Auschwitz schafft sich die Familie Höss ein idyllisches Heim. Just in dem Moment, wo es ins Absurde zu kippen droht, kommt die harte Wahrheit ans Licht.

Bewertung: 4 von 5.

Kinostart: 29. Februar

Bild aus dem Film«The Zone of Interest»

Fazit «The Zone of Interest»

Man glaubt zuweilen echt, man ist im falschen Film. Diese Dissonanz, in der die Familie Höss lebt, ist sondergleichen und wirklich erschreckend. Da bauen sie sich ein Paradies an Zuhause direkt neben der Hölle, die unzählige Menschen das Leben gekostet hat. Obwohl man Auschwitz nie bewusst sieht, so hört man es. Wie man dies verdrängen kann, ist mir unerklärlich. Das Hören und die Lichtblitze machen es noch viel schlimmer, der Geruch muss aber grauenvoll gewesen sein. Es ist wie in einem typischen Horrorfilm, man sieht es nicht, aber man hört das Grauen. Nur leider ist dies kein Horrorfilm, sondern war die traurige Wirklichkeit.  

Bild aus dem Film«The Zone of Interest»

Der Film bedient sich verschiedener Elemente und nutzt die Musik sehr gezielt, um noch mehr Tiefe in die Geschichte zu bringen. Es ist ein nicht alltäglicher Film, der wichtig ist, damit man nicht vergisst. Gerade in der heutigen Zeit, in der Antisemitismus wieder sehr ausgeprägt ist.

Schauspieler Christian Friedels Hauptanliegen war Rudolf Höss ein menschliches Gesicht zu geben. In der virtuellen Pressekonferenz sagte er, er wollte Höss als Vater und manchmal eher langweiligen Menschen darstellen. Interessant ist auch, dass durch die weiche Stimme von Friedel und Höss zuweilen unterwürfige Art, er dies tatsächlich schafft, dass man ihn gar nicht so als diesen bösartigen, mordenden Menschen wahrnimmt.

Bild aus dem Film«The Zone of Interest»

Für Produzent James Wilson ist der zentrale Punkt, dass wir mehr nach den Gemeinsamkeiten gerade auch zu solchen Menschen suchen sollen. Sie wollen auch ein schönes Zuhause, sich etwas aufbauen und dass ihre Kinder ein gutes Leben haben. Was natürlich nicht bedeutet, dass es die grausamen Taten in irgendwelcher Weise entschuldigt!

Handlung «The Zone of Interest»

Der Kommandant des Konzentrationslager Auschwitz Rudolf Höss (Christian Friedel) hat sich mit seiner geliebten Frau Hedwig (Sandra Hüller) und seinen Kindern ein wunderschönes Zuhause errichtet. Dies direkt an der Mauer zu seinem Arbeitsplatz Auschwitz. Die lärmenden Geräusche, Gerüche oder Lichteinflüsse stört die Familie zu keiner Tageszeit. Die Idylle wäre perfekt, doch dann wird Rudolf nach Polen abkommandiert.

Bild aus dem Film«The Zone of Interest»

Für Hedwig ist klar, sie lässt ihr trautes Heim sicher nicht zurück. Schliesslich hat sie schon grosse Pläne für nach dem Ende des Krieges. So zieht Rudolf alleine los und gibt alles daran, schnell wieder zu seiner Familie zu kommen. Den Preis zahlen die Juden. Schafft es Rudolf Höss wieder nach Hause?

Bild aus dem Film«The Zone of Interest»

Besetzung
* Christian Friedel als Rudolf Höss
* Sandra Hüller als Hedwig Höss
* Ralph Herforth als Oswald Pohl
* Johann Karthaus als Claus Höss
* Luis Noah Witte als Hans Höss
* Nele Ahrensmeier als Inge-Brigitt Höss

Bilder: © 2024 Filmcoopi AG


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