Die beiden deutschen Schauspielerinnen Iris Berben (74) und Caroline Peters (53) spielten auch beim dritten Teil «Der Spitzname» im Hauptcast mit. Was ihnen beim Dreh und der jeweiligen Rolle am meisten Spass gemacht hat, berichten sie mir im Interview.
Wie war es für Sie, als nach drei Filmen die letzte Klappe fiel?
Iris Berben: Es ist immer merkwürdig. Dieses Mal war es eine Trilogie, bei der wir aber nie wussten, dass es eine sein wird. Als der erste Film zu Ende war, hat man gehofft, dass ein paar Zuschauer reingehen. Der wurde dann extrem erfolgreich. Dann folgte der zweite Film und auch da wusste man nicht, ob’s weitergeht. Dieses Mal sind wir mit einem zwinkernden Auge auseinandergegangen, und sagt «aber ihr wisst schon, was Trilogie heisst». Man ist sehr zusammengewachsen, weil man durchgehend mit einem sehr verlässlichen, professionellen und engagierten Team arbeitete. Alle wissen, dass der Film und die Pointen davonleben, dass man sich die Bälle zuwirft.
Caroline Peters: Ich habe nichts hinzuzufügen und möchte nur alles unterschreiben, was Iris gesagt hat. Ich erinnere mich, bei der letzten Klappe war allen schlecht, weil wir in dieser Gondel gedreht hatten.
Iris Berben: Diese Gondel wurde extra hergestellt und befand sich in einem Studio. Durch die Bewegung der Bergbilder um die Gondel, wurde einem immer schummrig.
Was hat Ihnen am meisten Spass gemacht am Dreh?
Caroline Peters: Unsere Frauenszene zu dritt, als meine wahnsinnig spiessige Rolle auch mal versucht mutig zu sein.
Iris Berben: Ich bin glücklich, dass meine Tochter da auch mal ein bisschen aus sich rausgegangen ist. Diese Szene war so eine Verschwesterung von drei Generationen, die sehr schön erzählt wurde. Der Film setzt sich immer über gewisse Stigmata hinweg oder setzt Zeichen. Die Szene mit den Feuerlöschern konnten wir auch sehr frei gestalten.
Caroline Peters: Drei Frauen, die total verschieden sind und meinen sie wären antagonistisch und merken dann, sie haben an denselben Dingen Spass. Man merkt dann auch, dass die Tochter dies von ihrer Mutter und ihrer Grossmutter gelernt hat. Bei dieser Szene ging das Witzige auch über das Spiel und nicht wie sonst oft bei einer Komödie über die Sprache.
Was hat euch an der jeweiligen Rolle am meisten Freude gemacht?
Iris Berben: Ich mag natürlich diese Dorothea, weil sie auch eher meinem Naturell entspricht. Was nicht unbedingt gut ist in der Filmwelt. Im Grunde bin ich sehr gerne weitentfernt von mir, wenn ich eine Rolle spiele. Es macht auch was mit einem, wenn man weiss, wie es sich anfühlt, wenn man gewisse Sätze sagt oder was wie verteidigt. In so einem Fall muss ich weniger Vorarbeit leisten für eine Rolle. Es macht dann auch Freude, immer mal wieder Dinge in Frage zu stellen bei einer Familie, die es gerne gefestigt mag und all die Schubladen kennt. Es macht dann natürlich Spass, da kurz einzugrätschen.
Caroline Peters: Bei Elisabeth muss ich immer überlegen, aus was für einem Umfeld sie herkommt. Ich komme aus einem ähnlichen Bücher- und Akademiker-Haushalt, habe aber keine Kinder und führe kein bürgerliches Leben mit jeden Tag Mittagessen und zur Schule fahren. Mir tut sie immer ein kleines bisschen leid, weil sie so ein Familienmuli ist und auch viele Frauen so angehalten sind zu leben. Das schockiert mich immer ein bisschen in meinem Schauspieldasein, weil ich ganz andere Vorgänge in meinem Alltag habe. Ich muss mich dann immer so reinfinden und erkennen, dass erwarten dann die Kinder von einem, man muss immer was für die Ehemänner tun, hat aber eigentlich gar keinen Kontakt mehr zueinander. Ich freue mich, wenn Frauen, die so leben müssen, dies durch den Film erkennen und sich darüber hinwegsetzen, es lustig finden oder sagen, die Schauspielerin hat alles missverstanden. Finde ich auch gut.
Im Film geht es ja um familiäre Beziehungen. Ihr Sohn Oliver Berben ist der Produzent des Films. Wie war das?
Iris Berben: Das merke ich gar nicht und ist seit 30 Jahren so. Das war für uns von Anfang an sehr sehr wichtig, dass jeder in seinem Aufgabenbereich ist und diesen erfüllt. Ein Produzent ist auch sehr selten am Drehort, deswegen kann ich da nicht aus dem Nähkästchen plaudern.
Bilder: ©Andreas Rentz (Getty)_for ZFF, ©Jonas Wiemann_for ZFF
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