Jann Mardenborough (31) ist ein britischer Rennfahrer, der seine Karriere als Gamer begann. Seine Geschichte ist so aussergewöhnlich, dass sie im Film «Gran Turismo» erzählt wird. Wie es dazu kam, was ihn immer daran glauben liess, den Traum vom Rennfahrer doch noch zu erreichen und ob er nun eine Schauspielkarriere ins Auge fasst, erzählt er mir beim Telefoninterview.
Wie kam es dazu, dass deine Geschichte auf der Kinoleinwand erzählt wird?
2017 bekam ich Wind davon, dass da ein Film über mein Leben und meine Karriere entstehen soll. Es dauerte dann noch zwei weitere Jahre bis ich die Drehbuchautoren und Produzenten traf, um ihnen dann ganz genau meine Geschichte zu erzählen. Das war mir enorm wichtig, denn schliesslich steht mein Name drauf.
Wie fühlt es sich an, seine Lebensgeschichte im Kino zu sehen?
Ich fühle mich so glücklich und gesegnet, dass meine Geschichte einem breiten Publikum auf der ganzen Welt gezeigt wird. Es ist unglaublich!
Spielst du noch das Game Gran Turismo?
Heute spiele ich GT nur noch zum Spass und nicht mehr so extrem wie vor zwölf Jahren (lacht).
Bist du mittlerweile voll akzeptiert unter den anderen Rennfahrern?
Ja, das bin ich. Ich kann die andern aber auch gut verstehen, wenn da jemand ohne richtige Rennerfahrung kommt und gegen sie antreten will. Mir war es immer wichtig durch meine Leistung ihren Respekt zu verdienen und das habe ich.
Was gibst du Menschen für einen Rat, die auch so einen grossen Traum haben wie du?
Du musst an dich selbst glauben und daran, dass der Traum möglich ist. Du darfst den Traum nie verlieren. Es ist natürlich sehr schwierig, Träume zu verwirklichen, denn sie sind Träume. Deswegen musst du immer daran arbeiten und dich nicht vom Aussen davon abhalten lassen. Ich liess dieses Licht in mir nie ausgehen, dass ich es schaffen kann und werde. Niemand glaubt an dich, wenn du nicht an dich selbst glaubst. Und du musst an deine Träume glauben!
Was gab dir den Glauben, dass du deinen Traum verwirklichen wirst?
Als ich acht oder neun Jahre alt war, sagte mein Vater zu meinem Bruder und mir, macht etwas im Leben, das euch glücklich macht. Damals war mir noch nicht so bewusst, was das bedeutet. Aber es wurde mein Lebensmotto. Ich gehe aufs Ganze für meinen Traum, geben mich ihm voll hin. Mein Glück war, dass die GT Academy zur rechten Zeit kam und ich alles gab, um dabei zu sein und mich beweisen konnte.
Warst du involviert bei der Wahl des Schauspielers, der dich spielt?
Beim Casting war ich nicht involviert, aber Archie Madekwe wurde schnell ihr Favorit. Als seine Besetzung klar war, haben wir viel geredet. Ich erzählte ihm meine Geschichte und zeigte ihm die Technik beim Fahren. Er stellte so viele Fragen über mich und mein Leben, was mir Vertrauen gab, dass er mich gut darstellen wird.
War es von Anfang an klar, dass du deine «eigenen» Stunts machst oder wurde das während dem Dreh entschieden?
Dies kam erst 2022 zur Sprache, als der Stuntkoordinator mich fragte. Nach Abgleich mit meinem Zeitplan sagte ich zu, alle Stunts selbst zu machen. Es ist auch das erste Mal, dass jemand sich selbst in einem Biopic spielt. Das ist sehr cool.
Nun warst du schon bei einem Filmdreh dabei, wäre eine Schauspielkarriere auch etwas für dich?
Schauspiel nein, Stuntfahrer ja (lacht). Ich bin sehr sicher hinter dem Steuer. Stuntfahren würde mir Spass machen.
Wie war es für dich, am Set dabei zu sein?
Ich war überrascht, wie organisiert es ist und wie auf jedes Detail geachtet wird. Es war schon komisch, dass jeder am Set wusste, wer ich bin und dass der Film über mich ist. Aber ich habe es sehr geliebt, beim Dreh mit dabei zu sein.
Welche Botschaft möchtest du, dass das Publikum mitnimmt?
Mein Wunsch ist es, dass die Menschen sich ihr Leben anschauen und vielleicht doch noch diesen einen Traum, der sie nicht loslässt, angehen. Du hast nur dieses eine Leben. Ich hoffe, die Menschen nehmen diese Positivität aus dem Film mit.
An diesem Tag war ich gerade auf dem Erlebenshof und die beiden Säuli Rosi und Balu haben mich tatkräftig beim Interview unterstützt.
Bilder: © 2023 Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH, Sara Kaufmann
Der ganze Weg ist einzigartig….
Sehr und wahnsinnig inspirierend.