Bürstenschwanz-Rattenkänguru

Ihr Name ist auf Deutsch ein Zungenbrecher. Die Bürstenschwanz-Rattenkängurus heissen so wegen ihres Bürstenhaarschnitts an ihrem rattenartigen, langen Schwanz. Sie sind aber ganz klar Beuteltiere, auf Englisch heissen sie Woylies. Wie bald jede Tierart gelten diese australischen Bewohner auch als gefährdet.

Bild eines Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Charaktereigenschaften des Bürstenschwanz-Rattenkänguru

Die spitzen Ohren erinnern auch an eine grosse Maus. Diese kleinen, putzigen Tierchen sind einfach Zucker. Am liebsten ernähren sie ich von trüffelartigen Pilzen, ja die gibt es tatsächlich auch in Australien. Ansonsten essen sie auch Insektenlarven und verschiedene Knollen und Wurzeln wie Randen, Sellerie oder Karotten. Auch Kräuter und Samen stehen auf ihrem Speiseplan.

Bild eines Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Sie lieben es, zu graben und zu buddeln. Das macht sie zu Ökosystem-Ingenieuren in ihrer eher trockenen und sandigen Heimat Australiens. Ökosystem-Ingenieure sind Tierarten, die einen massgeblichen Einfluss auf das Ökosystem haben, in dem sie leben. Von ihrer Anwesenheit profitieren zahlreiche weitere Arten. Durch die Grabtätigkeiten der Woylies wird der Boden aufgelockert, durchmischt und belüftet. Das fördert wiederum das Wachstum von Pflanzen und verbessert die Wasseraufnahme des Bodens. Durch das Fressen der verschiedenen Pilze, vor allem auch der unterirdischen werden die Sporen mit dem Kot der Beuteltiere verbreitet. Dadurch entstehen Symbiosen zwischen Pflanzen und Pilzen, was deren Nährstoffversorgung verbessert.

Bild eines Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Natürlicher Lebensraum des Bürstenschwanz-Rattenkänguru

Aufgrund des Rückgangs des Bürstenschwanz-Rattenkängurus im natürlichen Lebensraum verarmt auch die Biodiversität. Dies hat schwerwiegende Folgen. Tatsächlich wurden deswegen Schutzmassnahmen ergriffen und so konnte sich der stark unter Druck stehende Bestand in den vergangenen zehn Jahren deutlich erholen. Aktuell kommt die Art in 19 Gebieten vor, mit einer Populationsgrösse von schätzungsweise 140’000 Tieren.

Bild von Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Beim letzten Update der Roten Liste vom Februar 2025 wurde das Bürstenschwanz-Rattenkänguru daher von «vom Aussterben bedroht» auf vorläufig «potentiell gefährdet» herabgestuft. Vorläufig, weil es diese Kategorie nur sehr knapp erreicht hat und weil die Population der Art in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrfach starken Schwankungen ausgesetzt war. Wenig reicht aus, um die Bestände erneut drastisch zu dezimieren.

Bild eines Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Die grössten Überlebenschancen haben Woylies aktuell daher in eingezäunten Schutzgebieten, die frei von invasiven Beutegreifern wie Füchsen oder Katzen sind. Die Art konnte so an mehreren Orten erfolgreich wiederangesiedelt werden. Allerdings ist das Aufrechterhalten der verschiedenen Schutzmassnahmen essenziell für einen dauerhaften Erfolg. In Zukunft dürften die Klimaveränderung und die daraus resultierenden anhaltenden Dürreperioden, zu einem weiteren Problem für die Art werden. Bereits die schwerwiegende Dürreperiode 2023/2024 im Südwesten Australiens, dem Hauptverbreitungsgebiet der Art, hat zu einer erneuten spürbaren Reduzierung der Population geführt.

Bild eines Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Beim Klimawandel sind wir Menschen ganz klar in die Verantwortung zu nehmen. Das Beste, was jedes Individuum gegen das Fortschreiten des Klimawandels machen kann, ist sich vegan zu ernähren. Dadurch wird der Regenwald nicht mehr für das Anpflanzen von Tierfutter gerodet und die Treibhausgase von den katastrophal gehaltenen «Nutztieren» bleiben aus. Wenn man so helfen kann, diese herzigen Tierchen sowie alle anderen Arten zu schützen, ist doch toll.

Bild eines Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Zoo Zürich

Bilder: Daphne Chaimovitz

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