Food Bloggerin Zoe Torinesi im Interview
Zoe Torinesi (36) aus dem Kanton Aargau ist seit fünf Jahren Food Bloggerin. Die Liebe zum Kochen hat sie von ihrer Mama, deren Rezepte sie so gut verfeinert hat, dass Zoe sie sogar besser kocht. Wieso Jacky Donatz ihr die Hölle heiss machen würde und Basilikum viel mehr als Hunger bei ihr auslöst, erzählt Zoe mir im Interview.
Wie bist du zum Kochen gekommen?
Meine Mama ist eine begnadete Köchin, auch weil sie in den sieben Jahren, in denen sie in Italien gelebt hat ganz viel gelernt hat. Sie hat mir die Liebe zum Kochen vermittelt.
Hast du das Handwerk auch gelernt?
Wenn Du damit meinst, ob ich eine Lehre als Köchin gemacht habe, nein 🙂
Was ist dein Lieblingsessen?
Auch heute noch so ziemlich alles was meine Mama kocht. Lauch-Schinkenrollen zum Beispiel, aber auch asiatische oder mediterrane Gerichte. Ganz ehrlich, ich esse so vieles so gerne, da ist es schwer sich auf etwas festzulegen 🙂
Wer kocht es besser deine Mutter oder du?
Also hmmm schwierige Frage. Ich würde sagen, ich koche es besser. Weil ich ihr Rezept so adaptiere, wie ich es am liebsten mag…
Welches war das schönste Kompliment, dass du für dein Essen bekommen hast?
Kürzlich hat sich jemand auf meinem Blog für eines meiner Rezepte bedankt – er hätte beim Essen mit seiner Frau einen wunderschönen Abend verbracht. Danach hat er sich die Zeit genommen mir das zu schreiben – das hat mich enorm gefreut!
Gehst du noch gerne auswärts essen oder kochst du lieber alles selbst?
Ich LIEBE es auswärts essen zu gehen, auch wenn es fast nichts Schöneres gibt als zuhause für liebe Freunde oder die Familie zu kochen. Aber bedient werden und Neues auszuprobieren – wer hat da schon was dagegen? 🙂
Mit welchem Koch würdest du dich gerne mal über Rezepte austauschen und zusammenkochen und wieso er oder sie?
Mit Jacky Donatz oder Andreas Caminada. Mit Jacky bin ich befreundet, seit wir zusammen in der «Beef Club»-Jury sitzen. Ich würde den Altmeister sehr gerne einmal in seinem Element erleben, ich glaube er würde mir ordentlich die Hölle heiss machen….
Andreas Caminada ist der erste Koch, bei dem ich fast geheult habe, als ich bei ihm essen war. Es hat mich richtig berührt, wie viel Arbeit und Herzblut, Geschmack und Schönheit in jedem einzelnen Gang steckten. Der Mann ist ein Meister und ihm mal über die Schulter zu schauen, wäre bestimmt ein Erlebnis…
Wo lässt du dich für deine Rezepte inspirieren?
Überall! Bei Essen mit Freunden, im Restaurant, in Kochbüchern, auf Reisen.
Bei welchem Rezept warst du selbst überrascht, dass die Kombination von Zutaten tatsächlich schmeckt?
Als ich meinen ersten Wassermelonen-Feta Salat gekostet hatte, war ich doch sehr überrascht, wie gut diese so unterschiedlichen Elemente zusammenpassen.
Was ist dein Lieblingsgewürz?
Basilikum. Der Geruch von frischem Basilikum löst vieles in mir aus. Erinnerungen, Gefühle, Hunger… 🙂
Welche Zutat hast du immer zuhause?
Viele. Ich habe einen grossen Vorratsschrank und einen Kühlschrank, der mit den wichtigsten Basics ausgestattet ist. Z.B. Reis, Hülsenfrüchte, Olivenöl, Butter, Rahm, Pasta und vieles mehr sind immer da.
Was braucht deine Traumküche für eine Ausstattung?
Ganz viel Platz zum Arbeiten und viel Stauraum, gute Messer und saubere Brettli sind essentiell!
Auf welches Küchengerät würdest du nie mehr verzichten?
Auf meine Kenwood Küchenmaschine. Gerade zum Teig kneten, möchte ich sie nie mehr missen…
Du bist nicht nur Food Bloggerin, sondern auch Moderatorin und machst auch Werbung. Wird dir das nie zu viel?
Ganz ehrlich – selbständig zu sein, auch wenn der Spruch abgedroschen ist, hat wirklich viel mit «selber» und «ständig» zu tun. Aber ich würde nieniemals tauschen wollen. Ich arbeite zwar einiges mehr als die meisten meiner Freude, bin aber meine eigene Chefin und freue mich jeden Tag auf das, was ich mache. Auch wenn es nicht immer einfach ist, aber ich tue es halt wirklich gern und voller Herzblut. Ich bin enorm dankbar, diese Möglichkeit zu haben. Wenn ich mal gar keinen Bock auf einen 12-stündigen Arbeitstag habe, denke ich daran, wie andere drei Schichten in der Fabrik arbeiten müssen und höre dann sehr schnell auf mich zu beklagen.
Wie tankst du Kraft?
In der Natur, mit meinem Hund, in den Armen meines Liebsten, mit meinen Freundinnen bei einem Glas Wein.
Was ist dein Geheimtipp trotz deinen vielen feinen Rezepten so schlank zu bleiben?
Es ist fies, aber ich habe eine gute Verbrennung, das hilft enorm. Ich sage immer; in mir lebt ein kleines dickes Kind. Denn ich esse ständig und viel. Natürlich achte ich auf die Art meiner Ernährung, esse praktisch nur Frisches und mache auch gerne Sport. Wenn ich wiedermal etwas zugenommen habe, reduziere ich die Grösse der Portionen und esse am Abend wenig Kohlenhydrate.
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Bilder: Thomas Buchwalder, Amanda Nikolic
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