Interview mit DJ Muri

Seit 1981 rockt DJ Muri (Marcel Maurer, um die 50) die Turntables und begeistert an unzähligen Events das Publikum. Über einen Gig am Petersdom, die Euphorie des Partyvolks und die Anfänge spricht er im Interview.

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Wie bist du zum Auflegen gekommen?
Wie viele meiner Generation, wurde ich dazu verdonnert an Schulfeten die Musik auszusuchen. Andere hatten nur das weibliche Geschlecht im Kopf, ich Mischpulte und Lautsprecher zum Selberbasteln.

Wann und wo hast du zum 1. Mal aufgelegt und wie war’s?
Mein erstes Geld habe ich 1981 an einer Wanderdisco im Schützenhaus in Eglisau verdient.
Ich war sehr nervös, hatte aber am Schluss grossen Spass und diese Erfahrung hat mich bis heute sehr geprägt.

Du bist seit 35 Jahren DJ, ist es schwierig gegen die Jungen anzukommen?
Ich schliesse gerade meine Jahresplanung für 2017 ab. Das sagt wohl alles. Rein technisch kann heute jeder DJ werden. Bei der Erfahrung und dem musikalischen Wissen scheitern dann aber viele.

Was ist dein Lieblingsevent zum Auflegen jedes Jahr?
Das sind meistens Gigs, welche jährlich oder noch seltener stattfinden, wie die Streetparade, die Mykonos Party, das Drachenbootrennen in Eglisau oder das Züri Fäscht.

Wo würdest du am liebsten einmal auflegen? 
Im Petersdom in Rom, in der Kaaba von Mekka oder an der Klagemauer in Jerusalem. Musik würde vielleicht helfen, endlich friedlich miteinander umzugehen.

Was war der coolste Moment beim Auflegen?
Es sind Momente, wenn die Euphorie die Gäste dazu verleitet ausgelassen zu sein. Nur noch die Musik und das Tanzen eine Rolle spielt. Für diese magischen Momente sollte jeder DJ leben und arbeiten.

Bist du nur DJ von Beruf?
Ich bin auch Veranstalter und Eventmacher. Diese Arbeit hält einem ziemlich auf Trab. Will man in diesem Business Erfolg haben, muss man es schnell seriös betreiben. Die Verlockungen im Nachtleben sind gross. Ich hatte das Glück und den Willen diesen Versuchungen grösstenteils zu widerstehen und darf dadurch einen wunderbaren Beruf ausüben.

Hast du schon im Ausland aufgelegt? Gibt es Unterschiede zur Schweiz? 
Ich habe sehr schöne Gigs im Ausland erlebt. Das Clubleben in der westlichen Zivilisation ist praktisch überall gleich. Die Gäste wollen eine unbekümmerte Zeit. In manchen Ländern ist das Partyvolk schneller euphorisch und lässt sich einfacher begeistern als in der Schweiz. Allerdings ist das Niveau bei allen Musikstilen in der Schweizer Clubkultur sehr hoch.

Bild: Amanda Nikolic

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