Bemerkenswertes Debüt von William Fitzgerald, der beweist, dass man sein Leiden auch als seine Stärke nutzen kann! Mit seiner Autismus-Spektrum-Störung liefert er eine authentische Darstellung und schafft Verständnis über diese Störung.
Kinostart: 12. September
Fazit «Ezra»
Auch wenn der Film den Namen des Sohnes Ezra trägt, geht es vor allem um seinen Vater Max. Ich finde es immer wieder interessant, wie Leute verkrampft versuchen, das Richtige für ihre Kinder zu machen, aber es sich schlussendlich doch meistens nur um sie selbst dreht und sie die Situation für die Kinder oftmals noch verschlimmern. An diesem Beispiel kann man gut sehen, was für Folgen es auf das gegenwärtige Leben hat, wenn man seine Themen der Vergangenheit nicht angeht. Je zentrierter und bewusster wir sind, desto fokussierter und wirklich empathischer für das Gegenüber können wir dann auch Entscheidungen treffen. Dann geht es nämlich nicht darum, «ich mache alles anders als meine Eltern, weil die alles falsch gemacht haben oder ICH habe den Jungen im Stich gelassen», sondern man fragt einfach mal das Kind, was es möchte und nimmt es ernst. Das Kind hat vorzugsweise vorher schon gelernt, dass seine Bedürfnisse ernst genommen werden und es die Wahrheit sagen kann, und sich nicht an die Eltern anpasst, um ihnen zu gefallen oder geliebt zu werden.
Um dieses doch tragische Thema von überforderten Eltern und schwierigen Familienverhältnisse aufzulockern, hat der Film super lustigen Humor, der sogar von Ezra umgesetzt wird. Auch die Schauspieler, allen voraus William Fitzgerald, leisten tolle Arbeit. Es ist auch schön zu sehen, dass die einzelnen Charaktere einen Entwicklungsprozess durchlaufen und so doch beginnen, bei sich hinzuschauen. Das Ganze ist natürlich auch ein Generationenthema. Früher hat man ja überhaupt nicht über Gefühle gesprochen. Dies verkörpert Robert De Niro wiederum hervorragend.
Handlung «Ezra»
Max Brandel (Bobby Cannavale) ist frustriert, seine Comedy-Karriere läuft nicht richtig, seit seiner Trennung von seiner Frau Jenna (Rose Byrne) wohnt er wieder bei seinem Vater Stan (Robert De Niro), mit dem er auch kein einfaches Verhältnis hat. Zudem fliegt sein autistischer Sohn Ezra (William Fitzgerald) schon wieder von der Schule. Weil Max sich wieder einmal nicht beherrschen kann, hat dies schwerwiegende Konsequenzen für Ezra.
Aus Schuldgefühlen schnappt er sich kurzerhand Ezra und verlässt mit ihm die Stadt. Jenna ist ausser sich vor Sorge. Auch wenn es vermeintlich um das Wohlergehen von Ezra geht, zögert Max keine Sekunde, als er ein Jobangebot bekommt und nimmt Ezra mit. Wie lange geht dieser ungeplante Roadtrip durch die USA gut? Und was will eigentlich Ezra?
Besetzung
* Bobby Cannavale als Max Brandel
* Robert De Niro als Stan
* William Fitzgerald als Ezra
* Rose Byrne als Jenna
* Vera Farmiga als Grace
* Tony Goldwyn als Bruce
* Whoopi Goldberg als Jane
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