Filmkritik «Stürm: Bis wir tot sind oder frei»

Zwei Menschen kämpfen für die Freiheit, doch deren Bedeutung könnte für sie unterschiedlicher nicht sein.

Fazit «Stürm: Bis wir tot sind oder frei»

Hut ab vor Marie Leuenbergers herausragender Leistung! Sie spielt die gehbehinderte und schwer kranke Barbara Hug bemerkenswert. Diese wahre Geschichte zeigt zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die Anwältin kämpft für die Linken und zeigt Missstände bei der Strafverfolgung auf, während Walter Stürm als Verbrecher und Ausbrecherkönig bekannt wird. Die Beziehung, die zwischen den Beiden entsteht, ist von Erwartungen, Hoffnungen und Verrat geplagt. Was Hug verstehen muss, ist, dass Stürm nicht gerettet werden will.

Das Traurige ist, wieso Walter Stürm überhaupt straffällig wurde. Er wollte die Aufmerksamkeit seines Vaters, der ihn in der Kindheit gequält hatte. Je weniger Aufmerksamkeit er bekommt und je mehr sein Vater ihn verleugnet, desto rebellischer wird er. Dies ist äusserst tragisch und überhaupt keine Seltenheit. Deswegen wünsche ich mir für die Menschen, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen und die Blockaden und Traumata verarbeiten, damit sie ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen können. Und ja, dies ist ein ständiger Prozess, der nie aufhört, aber je stabiler wir in uns selbst sind, desto besser können wir mit Situationen umgehen.

Handlung «Stürm: Bis wir tot sind oder frei»

Die Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) kämpft in Zürich gegen die Polizeibrutalität an Demonstrationen der Linken. Durch ihre provokanten Äusserungen findet sie den Weg in die Schlagzeilen. Dies bleibt dem Kriminellen und frisch aus dem Gefängnis ausgebrochenen Walter Stürm (Joel Basman) nicht verborgen. Er übergibt ihr geheime Dokumente, die die Strafverfolgung alt aussehen lassen. Somit erhofft er sich, dass eine Verbesserung im Strafvollzug erreicht wird.

Das ungleiche Paar macht sich auf nach Deutschland, damit Stürm dort untertauchen kann. Doch er vermisst die Heimat und so kommt er wieder zurück. Der Nervenkitzel ist stärker und so wird er wieder geschnappt und bricht wieder aus, bis die Polizei in wieder einbuchtet. Diesmal in Isolationshaft. Dort beginnt er seine Geschichte aufzuschreiben. Obwohl er durch die Isohaft stark selbstmordgefährdet ist und schon länger in einem Hungerstreik ist, muss er isoliert bleiben. Schafft es Barbara Hug ihn daraus zu befreien? Überlebt Stürm die Haft? Und will er überhaupt frei sein?

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