Filmkritik «Friedas Fall»

Ein grausames Ereignis führte zur unaussprechlichsten Tat, die eine Mutter begehen kann. Doch nichts ist so, wie es scheint. Deswegen urteile nicht vorschnell Mensch!

Bewertung: 5 von 5.

Kinostart: 23. Januar

Bild aus dem Film «Friedas Fall»

Fazit «Friedas Fall»

Der ganze Cast brilliert und man merkt richtig das Herzblut für dieses gemeinsame Filmprojekt! Hauptdarstellerin Julia Buchmann hat eine Präsenz und Ausdrucksweise, die ich so selten gesehen habe. Sie schafft es, ohne Worte zu sprechen. Was auch total spannend ist, dass trotz des Jahres 1904 die Frauen ihren Männern ihre Meinung sagen konnten. So gibt Erna Gmür ganz schön den Ton an und setzt auf das Mitgefühl ihres Mannes. Während sich die kecke Berlinerin Gesine schon mal gar nichts gefallen liess und ihren Mann auf wichtige Hinweise in der Verteidigung aufmerksam machte. Was wahnsinnig erfrischend ist in diesem Film.

Bild aus dem Film «Friedas Fall»

Regisseurin Maria Brendle kreierte ein Meisterwerk und verbindet die Geschichte mit der Gegenwart. Denn auch heutzutage werden Frauen noch nicht gleichwertig behandelt. Ich feiere sie für den bewussten Hinweis auf die «Woman – Life – Freedom» Bewegung im Iran. Genau mit solchen Botschaften werden Filme ein übergreifendes Kulturgut und wichtiger Brückenbauer. Denn Friedas Fall 1904 bildete den Grundstein für die Gleichstellungs- und Frauenrechtsbewegung in der Schweiz.

Bild von Maria Brendle «Friedas Fall»

Dass es ein Miteinander braucht, zeigt auch die traurige Tatsache, dass die weiblichen Opfer des Massakers vom 7. Oktober 2023 feststellen mussten, dass Unterschiede gemacht werden aufgrund ihres jüdischen Glaubens und ihrer israelischen Staatsangehörigkeit. Deswegen ist dieser Film noch viel wichtiger, weil er zeigt, dass wir a) alle gleich sind und b) keine Unterschiede zwischen Überlebenden jeglicher Gewalt gemacht werden darf! Dies beinhaltet auch die tierischen Mitlebewesen, denn wie Leo Tolstoi schon gesagt hat: «Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.». Dieser Film zeigt in einer Klarheit, die dem Zuschauer dann völlig logisch erscheint, wie wir diese menschliche Hürde überwinden können: Mitgefühl, andere Meinungen respektieren und aufeinander zugehen. Das Einzige, was wir in einer anderen Person sehen sollten, ist ein Mitlebewesen.

Bild aus dem Film «Friedas Fall»

Handlung «Friedas Fall»

Frieda Keller (Julia Buchmann) ist eine alleinstehende Näherin in St. Gallen. Sie ist allseits beliebt und fleissig. Was keiner ahnt, sie hat einen kleinen Sohn. Als sie keinen Ausweg mehr sieht, macht sie das Unfassbare.

Bild aus dem Film «Friedas Fall»

Als die Leiche eines kleinen Jungen gefunden wird, tappt die Polizei zuerst im Dunklen. Doch Frieda gesteht und der Prozess nimmt seinen Lauf. Der kinderlose Staatsanwalt Walter Gmür (Stefan Merki) ist unnachgiebig, während ihr Anwalt Arnold Janggen (Max Simonischek) mit aller Macht versucht, ihr Leben zu retten. Unerwartete Hilfe erhält er von der Ehefrau des Staatsanwalts Erna Gmür (Rachel Braunschweig). Weshalb hat Frieda diese unmenschliche Tat begangen? Und wer war der Vater?

Bild aus dem Film «Friedas Fall»

Besetzung
* Julia Buchmann als Frieda Keller
* Rachel Braunschweig als Erna Gmür
* Stefan Merki als Walter Gmür
* Max Simonischek als Arnold Janggen
* Marlene Tanczik als Gesine Janggen
* Liliane Amuat als Bertha Keller-Iselin

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