Interview mit Silvana Synovia

Die Schweizer Newcomerin Silvana Synovia (26) aus Füllinsdorf ergatterte sich ihre erste Hauptrolle in der ersten Schweizer Netflix-Koproduktion «Early Birds». Das kann ja nur gut werden! Freudestrahlend berichtet sie mir im Interview, wie sie reagierte als die Zusage kam und wie die Zusammenarbeit am Set ist.

Bild von Silvana Synovia

Herzliche Gratulation, du hast dir deine erste Hauptrolle im ersten Schweizer Netflix-Film ergattert. Wie hast du reagiert als die Zusage kam?
Vielen Dank, es ist wirklich extrem. Der Casting-Prozess war sehr lang, ich hatte drei bis vier Wochen nichts mehr gehört und eigentlich schon damit abgeschlossen. An diesem Tag war ich mit meiner Familie in der Küche und sie fragten nach, ob ich schon Bescheid bekommen habe. Ich hätte es natürlich längst gesagt. Als ich in mein Zimmer ging, sah ich einen verpassten Anruf. Normalerweise rufe ich nicht zurück, wenn ich die Nummer nicht kenne. Aber ich dachte dann, vielleicht ist es doch jemand wichtiges. Es war der Produzent Christof Neracher, der mir mitteilte, dass sie mich für die Rolle der Caro besetzen möchten. Ich habe zweimal nachgefragt, ob es wirklich fix ist, weil ich überhaupt nicht mehr damit gerechnet habe. Danach ging ich schreiend runter in die Küche und verkündete, dass ich die Rolle bekommen habe. Ich habe gleichzeitig gelacht und geweint. Noch nie habe ich so eine Freude gespürt wie an diesem Tag.

Was fasziniert dich an deiner Rolle?
Mich fasziniert es sehr, dass sie am Anfang eine Ghetto-Frau darstellt; frech, provokant und aggressiv. Wenn man sie dann richtig kennenlernt, wenn sie dann jemanden näher an sich ranlässt, was auch selten der Fall ist, merkt man sehr schnell, dass sie ein komplett anderer Mensch ist, als sie vorgibt zu sein. Ich finde es sehr schön, dass sie ein gutes Herz und einen hohen Familiensinn hat. Dass sie es aber auch schafft diese Nähe zu einem anderen Menschen zuzulassen, obwohl sie schon sehr viel erlebt hat und sehr abgehärtet ist, kämpft sie für sich und ihre Familie und rappelt sich immer wieder auf.

Was darfst du über deine Rolle verraten?
Der Film ist an den Hollywood-Film «Thelma und Louise» angelehnt. Es ist ein Roadtrip-Film über zwei unterschiedliche Frauen, die beide viele ungute Dinge im Leben erlebt haben. Durch Zufall treffen sie aufeinander und müssen gemeinsam flüchten. Beide Frauen mögen sich zu Beginn nicht und finden dann im Verlauf doch zueinander.

Bild aus dem Film «Early Birds»

Wie ist die Zusammenarbeit am Set?
Manchmal habe ich die Befürchtung, dass Schauspieler, welche schon recht berühmt sind, arrogant sind und deshalb schon Panik schiebe, wie ich denn am besten mit ihnen umgehe. Ich war froh, als ich Nilam kennengelernt habe und gemerkt habe, dass ihre Art das komplette Gegenteil ist, sehr erfrischend und bodenständig, das finde ich mega cool. Wir arbeiten gut zusammen und gingen auch schon privat Burger essen (lacht).

Anatole ist sehr speziell. Am Anfang war ich ein bisschen irritiert, weil er einem teils sehr nahekommt und wenn er einen anguckt, hat man das Gefühl, er blickt direkt in deine Seele. Er ist ein absoluter Herzensmensch und sehr lieb. Er macht auch Method acting, was ich sehr bewundere, weil ich auch gerne diese Richtung einschlage. Es macht sehr viel Spass mit ihm vor der Kamera zu stehen, weil er die Arbeit sehr ernst nimmt.

Wie ist Michael Steiner als Regisseur?
Als ich ihn beim Casting zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich er ist sicher sehr streng. Mittlerweile ist er wie ein bester Kollege, der dir während der Schulstunde Witze erzählt. Er ist sehr lustig. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm, das finde ich auch wichtig. Ich kann meine Vorschläge einbringen und wir diskutieren sie dann. Er ist sehr offen für Ideen, hört gut zu und legt viel Wert aufs Schauspiel.

Bild von Silvana Synovia

Ihr hattet eine Drehpause zwischen Weihnachten und Neujahr. Wie ist es nun wieder voll in diese Welt einzutauchen?
Während der Pause fährst du natürlich voll runter. Ich habe einfach mal nichts gemacht und meine Freizeit genossen. Fand es gut, dass es diese Verschnaufpause gab. Jetzt geben wir natürlich wieder Vollgas.

Behältst du den Basler Dialekt im Film?
Zu Beginn wollte Michi, dass ich Zürichdeutsch spreche. Aber innerhalb von zwei, drei Monaten diesen Dialekt zu lernen und authentisch rüberzubringen, war schwierig. Nun spreche ich ein Gemisch zwischen den beiden Dialekten (lacht).

Was für eine Botschaft sollen die Zuschauer mitnehmen?
With a partner in crime, you can conquer the world.

Bild von Silvana Synovia

Bilder: CH Media Diethelm Raphael, Angelika Römer, © 2023 Ascot Elite Entertainment. All Rights Reserved.

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