Vom 28. September bis zum 8. Oktober verwandelte sich Zürich wieder in eine Filmwelt. Dieses Jahr begann das Filmfestival sogar einen Tag früher mit der Eröffnung des neuen Kinos Frame. Meine persönlichen Highlights waren die vegane Schauspielerin Jessica Chastain, der unglaublich witzige Mads Mikkelsen und eine Vielfalt an aussergewöhnlichen Filmen, die hoffentlich auch bald im regulären Kinoprogramm zu sehen sind.
Mittwoch, 27. September
Für einmal begann das Zurich Film Festival sogar einen Tag früher und zwar mit der Eröffnung des Kinos Frames. Kein geringerer Film als «Early Birds», die erste Schweizer Netflix-Koproduktion der Schweiz bei der Michael Steiner Regie geführt hat, weihte das Kino ein.
Donnerstag, 28. September
Dann begann das Festival offiziell und zwar mit der Pressevisionierung (PV) des Eröffnungsfilms «Dream Scenario» mit Nicolas Cage in der Hauptrolle. Danach ab ins nächste Kino zum Film «Poor Things» mit Emma Stone, Willem Dafoe und Mark Ruffalo. Anschliessend ging es an die Opening Night im Kongresshaus. Aufgrund des Streiks stellte einfach nur Regisseur Kristoffer Borgli seinen Film vor und gab Interviews am grünen Teppich.
Viele Gäste beehrten die Eröffnung des Zurich Film Festivals. Modedesigner und Veganer Yannik Zamboni spricht über Filme und seinen Einsatz für die Tiere.
Freitag, 29. September
Der Freitag war relativ ruhig mit den beiden Pressevisionierungen von «Rapito» und «Wildcat». Bei letzterem führte Ethan Hawke Regie.
Samstag, 30. September
Dann war endlich der erste Hollywoodstar da! Doch der Reihe nach. Um 9 Uhr früh begann die PV von «Memory» in dem Jessica Chastain die Hauptrolle spielt. Was für ein Film!
Am Nachmittag besuchte ich die PV zu «Ein ganzes Leben» um mich auf mein Interview am kommenden Tag mit Cast und Crew vorzubereiten. Was für ein eindrücklicher Film, nachdem man sofort die Wanderschuhe montieren und wandern gehen möchte.
Zum Glück war die PV im Corso, da konnte ich nur rüber zum grünen Teppich rennen, damit ich Cast und Crew von «Stella. Ein Leben.» nicht verpasse. Den Film selbst habe ich erst am Sonntag, 8. Oktober gesehen.
Anschliessend traf ich den Schauspieler Burak Ates zum Interview und fragte ihn, wie er das Gesicht des diesjährigen Zurich Film Festivals wurde.
Und dann kam der Namensvetter meines Vaters, der tolle Ethan Hawke. Er stellte seinen neuen Film «Wildcat» vor, in dem seine Tochter Maya die Hauptrolle spielt.
Sonntag, 1. Oktober
Eine grosse Freude war das Interview mit Cast und Crew von «Ein ganzes Leben». Regisseur Hans Steinbichler sowie die Schauspieler August Zirner, Stefan Gorski und Julia Franz Richter traf ich alle gleichzeitig zum Interview. Die Dynamik, die bei dieser Interviewkonstellation entstanden ist, war grossartig! Kurz darauf traf ich sie erneut auf dem grünen Teppich.
Mit dem Golden Icon Award wurde die hochkarätige Schauspielerin Jessica Chastain ausgezeichnet. Für mich ein grandioses Vorbild, weil sie seit 15 Jahren vegan lebt und sich ebenfalls für Tiere einsetzt!
Montag, 2. Oktober
Mein erstes ZFF-Masters dieses Jahr war mit Diane Kruger. Es war super interessant, was sie über ihren Werdegang erzählte und auch schwierige Themen nicht wegliess.
Später am Abend erhielt die deutsche Schauspielerin den Golden Eye Award für ihre schauspielerische Leistung.
Dienstag, 3. Oktober
Am Masters von Regisseur Michael Steiner konnte ich ebenfalls teilnehmen. Wie erfrischend, dass er überhaupt kein Blatt vor den Mund nimmt, klar sagt, was er denkt und ihm die Miesmacher scheissegal sind.
Am Abend wurde dem grandiosen Regisseur Todd Haynes den A Tribute to … Award verliehen. Er brachte seinen neuen Film «May December» mit, hatte sich sehr über seinen Preis gefreut und war wieder unglaublich freundlich am Teppich.
Mittwoch, 4. Oktober
Bezüglich des ZFFs war der Mittwoch auch ein ruhiger Tag mit der PV von «The Promised Land» mit Mads Mikkelsen. Ich bin aus dem Kino und habe gedacht, man könnte ihm die Kleider von heute anziehen und die Geschichte könnte genau auch jetzt spielen. Wie traurig, dass ich ein paar Tage später damit recht behalten sollte.
Donnerstag, 5. Oktober
Donnerstag ist Kinotag. So begann er mit den zwei ersten Folgen der neuen SRF-Serie «Davos 1917», die im Dezember ausgestrahlt wird und mit deren Hauptdarstellerin Dominique Devenport ich am kommenden Tag ein Interview führen darf. Anschliessend ging ich an eine offizielle Vorführung von «In the Land of Saints and Sinners» mit einem meiner Lieblinge Liam Neeson.
Freitag, 6. Oktober
Das war Hysterie pur, Schauspieler Mads Mikkelsen beehrte Zürich, gab ein Masters, wurde mit dem Golden Eye Award ausgezeichnet und stellte seinen Film «The Promised Land» vor. was für ein unglaublich cooler und lustiger Typ!
Danach stand das Interview mit Dominique Devenport aus der Serie «Davos 1917» auf der Agenda. Auch ein ganz bereicherndes Interview mit einer jungen Frau, die super Freude an ihrer Berufung hat!
Danach ging ich wieder mit ganz vielen Leuten ins Kino den Film «May December» schauen. Zu guter Letzt fand dann noch der Carpet von «Davos 1917» auf dem Plan.
Samstag, 7. Oktober
Und dann wurde alles anders! Am Morgen erreichte mich die traurige Nachricht, dass Hamas-Terroristen in Israel eingefallen sind, unzählige Menschen ermordet haben und etliche entführt. Lange Zeit waren Terroristen noch im Land und versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Deswegen ging ich tief traurig und im Schock an die Closing Night des Zurich Film Festivals. Ich führte die beiden Interviews mit Artistic Director des ZFF Christian Jungen und der neuen Managing Director der Spoundation Motion Picture AG Jennifer Somm über ihr Fazit des diesjährigen Filmfestivals.
Danach ging ich wieder nach Hause, um israelische Nachrichten zu schauen und auf den neusten Stand zu kommen. Erschreckenderweise erinnert dieser überraschende Angriff genau demjenigen des Jom-Kippur-Krieg 1973, über den Regisseur Guy Nattiv dieses Jahr den Film «Golda» rausbrachte.
Sonntag, 8. Oktober
Für den Sonntag hatte ich schon mein Ticket für «Stella. Ein Leben.». Ein Film über eine Jüdin im Zweiten Weltkrieg, die sowohl Opfer als auch Täterin war. Genau das Richtige in der andauernden Kriegssituation, aber so spielt das Leben nun mal.
Bilder und Videos: Daphne Chaimovitz, © 2023 by Praesens-Film. All rights reserved, Zurich Film Festival
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